Optimales Raumklima in jeder Jahreszeit
So sorgt man für Wohngesundheit und optimale Luftfeuchte in seinen vier Wänden.
Laut Untersuchungen des Umweltbundesamtes verbringen die Menschen in Mitteleuropa 80 bis 90 Prozent ihrer Zeit in geschlossenen Räumen. Deshalb ist es besonders wichtig, dass Wohngesundheit und Raumklima besondere Beachtung finden. Jeder kann durch die Auswahl der Materialien, die ihn umgeben und sein Wohnverhalten dazu beitragen, dass beides im Lot bleibt.
Die Luft in geschlossenen Räumen ist oft schlechter als die Außenluft. Gründe dafür sind u. a. Baustoffe, Möbel oder technische Geräte, die über Jahre hinweg Schadstoffe in die Raumluft abgeben und die Wohngesundheit gefährden. Ein weiteres Problem ist eine Bauweise, die Gebäude zu luftdichten Hüllen machen. „Dadurch verharren Schadstoffe und auch hohe Luftfeuchte in den Räumen, sodass die Wohngesundheit gefährdet wird“, so Dipl.-Ingenieur Thomas Molitor, stellvertretender Technischer Leiter des Sanierungsunternehmens Isotec.
Schadstoffe raus, frische Luft rein
Sowohl gegen die von Möbeln und Baumaterialien ausgestoßenen Schadstoffe als auch gegen zu hohe Raumluftfechte hilft regelmäßiges Lüften, am besten Stoßlüften bei komplett geöffneten Fenstern. Dabei entweicht die alte, kontaminierte und zu feuchte Luft nach außen, während frische, saubere und trockene Luft nach innen strömt. Das reguliert sowohl Schadstoffe und Gerüche als auch die Raumluftfeuchte.
Raumluftfeuchte regulieren
Dazu muss man wissen: Während eine zu niedrige Luftfeuchte und damit zu trockene Luft zu Atemwegserkrankungen und Hautreizungen führt, bereitet eine zu hohe Raumluftfeuchte den Einfall von Schimmelpilz vor. „Denn trifft feuchte Luft auf kalte Wandoberflächen, macht sich zwangsläufig Schimmel breit, der dann die Wohngesundheit der Bewohner gefährdet“, erläutert Thomas Molitor. Denn dieser kann Allergien, Atemwegserkrankungen bis hin zu Asthma auslösen.
Zu jeder Jahreszeit richtig lüften
Deshalb sollten Bewohner darauf achten, die Feuchtigkeit im Haus ganzjährig durch regelmäßiges Lüften zu regulieren, um die optimale Luftfeuchte von 40 bis 60 Prozent zu erreichen. „Während es im Winter angesagt ist, mehrmals am Tag fünf bis zehn Minuten zu lüften, gelten an heißen Sommertagen etwas andere Regeln“, so der Experte. Er empfiehlt deshalb jetzt für die warme Jahreszeit:
1. An heißen Sommertagen ist es ratsam Wohnräume tagsüber gar nicht zu lüften, sondern Fenster und Türen geschlossen zu halten. Vielmehr sind die kühleren Morgen- und Abendstunden der richtige Zeitpunkt, um die Fenster ganz zu öffnen und per Stoßlüftung frische, kühle und trockene Luft einzulassen.
2. Wird in der Wohnung Wäsche gewaschen, sollte diese möglichst im Freien getrocknet werden. Ist dies nicht machbar, ist darauf zu achten, dass die Luftfeuchtigkeit durch den zusätzlichen Feuchteeintrag der Wäsche nicht dauerhaft auf über 70 Prozent steigt. Sonst können Schimmelpilze in den Wohnräumen auskeimen und ein Schimmelbefall kann entstehen.
3. Wenn man tagsüber wegen der warmen Außenluft nicht lüften kann und dennoch Wäsche trocknen muss, empfiehlt es sich, einen hygrostatisch gesteuerten Kondenstrockner einzusetzen. Dieser springt automatisch an, wenn die Luftfeuchtigkeit zu hoch wird, entzieht der Raumluft im Bedarfsfall Feuchtigkeit und schafft ein unbedenkliches Raumklima.
Prävention mit Klimaplatten
Als Präventionsmaßnahme bei hoher Raumluftfeuchte im Winter und somit drohender Schimmelgefahr empfiehlt Thomas Molitor, Räume mit Klimaplatten aus Kalziumsilikat auszustatten. Denn diese sind in der Lage, Feuchtigkeit aufzunehmen, und nach einem Absinken der Raumluftfeuchte auch wieder Feuchtigkeit abzugeben. So entsteht ein permanent ausgewogenes und angenehmes Raumklima. Der Entstehung von Schimmelbefall in den Räumen wird damit effektiv vorgebeugt und ein wichtiger Beitrag zur Wohngesundheit geleistet.
Wenn die Wände mit Kalziumsilikat-Platten verkleidet werden, sollte man eines unbedingt beachten: Die auf die Platten aufgebrachten Putze, Tapeten oder Farben müssen „diffusionsoffen“ sein, das heißt, dass sie dieselbe Fähigkeit zum „Atmen“ mitbringen müssen wie die Platten selbst. Handwerker und Fachberater im Handel können hier die jeweils passenden Produkte empfehlen. (ots)