Gute Raumluft: Technik für gesunden Wohnkomfort
Schlechte Luft bedeutet ein vermindertes Wohlbefinden. Wenn schlechte Luft im Haus zum Dauerzustand wird, kann das die Gesundheit spürbar beeinträchtigen.
Mit Blick darauf, dass wir den überwiegenden Teil des Tages in geschlossenen Räumen verbringen, spielt das Raumklima eine wichtige Rolle. Dieser Beitrag erläutert, wie sich das Wohnklima mit einer Lüftung spürbar verbessern lässt.
Gute Luft macht leistungsfähig
Gute Luft fördert die Leistungsfähigkeit. Das hat auch der TÜV Rheinland festgestellt und dies in einer Pressemitteilung verlauten lassen. Zwar beziehen sich die Aussagen auf die Arbeitsumgebung, doch sie treffen auch auf die Wohnumgebung zu. Schlechte Luft mindert die Leistungsfähigkeit und damit das Wohlbefinden, so dass die Luftqualität nach Möglichkeit optimal sein sollte. Da einfaches Lüften nicht immer reicht, um eine gute Luftqualität zu erreichen – vor allem nicht in Großstädten, in denen die Feinstaubbelastung bedenklich hoch ist - müssen technische Lösungen her.
Was ist gute Luft?
Gute Luft setzt sich aus mehreren Faktoren zusammen. Wenn von guter Luft in einem Raum die Rede ist, dann stimmt die Raumtemperatur, die Luftfeuchtigkeit es optimal, die Luft ist sauber und es herrscht kein unangenehmer Zug. Dies lässt sich mit dem richtigen Heizen und Lüften erreichen.
Was bedeutet „richtiges Lüften"?
Richtig zu lüften bedeutet für viele, den Heizkörper auszuschalten und die Fenster zum Stoßlüften minutenlang weit zu öffnen. Dieses wird auch gemacht, wenn es draußen bitterkalt ist. Beim Stoßlüften verschwindet dadurch mehr als die Hälfte der Heizwärme durch das Fenster nach draußen. Abgesehen vom Energieverlust und den damit im Zusammenhang stehenden hohen Energiekosten wäre es tatsächlich in Gegenden mit guter Luft möglich, durch vier bis fünfmaliges konsequentes Stoßlüften am Tag eine gute Raumluft zu gewährleisten.
Regelmäßiges Stoßlüften lässt sich im Alltag kaum umsetzen
Die Praxis zeigt allerdings, dass sich das kaum realisieren lässt. Die Gründe sind simpel: Zum einen sind Fensterbänke mit Blumen und anderen Utensilien vollgestellt, sodass sie sich nur mit viel Aufwand komplett öffnen lassen. Manchmal steht auch ein Möbelstück wie ein Sessel oder Sofa vor dem Fenster und verhindert die vollständige Öffnung. Selbst wer freie Fensterbretter sein Eigen nennt, scheitert oft am regelmäßigen Lüften, weil es draußen zu kalt oder zu nass ist oder die Zeit fehlt. Berufstätige sind beispielsweise tagsüber nicht zu Hause, um regelmäßig für den gewünschten Luftaustausch zu sorgen.
Auf Fensterbänken finden Blumen, Dekoartikel und mitunter auch Haustiere ihren Platz. Wer regelmäßig stoßlüften will, muss die Fensterbänke freihalten.
Unregelmäßiges oder sehr seltenes Lüften kann unangenehme Folgen haben. In der Wohnung können sich Schimmelpilze bilden, weil die Luftfeuchtigkeit insgesamt zu hoch ist. Schimmelpilze sind nicht nur ein Schönheitsmakel, sondern sie sind gesundheitsschädlich. Sie können die Atemwege belasten und Allergien auslösen.
Als sichere Alternative zum manuellen Lüften sind Lüftungssysteme eine sinnvolle Lösung. Sie gewährleisten den regelmäßigen, vollständigen Luftaustausch und sparen dabei Energie ein. Zu empfehlen sind Lüftungsgeräte mit Wärmerückgewinnung, wie sie beispielsweise von Stiebel Eltron angeboten werden, damit spart man Energie und tut daher auch gleich etwas gegen einen zu großen Emissionsfußabdruck. Der Hersteller, der unter dem Claim „Technik zum Wohlfühlen" am Markt auftritt, bietet Geräte an, die bis zu 90 % der aus Abluft und Außenluft gewonnenen Wärme ins System zurückführen. Das kann man durchaus als wirklich energieeffizient bezeichnen und entlastet die jeweilige Haushaltskasse.
Tipp: Der Staat beteiligte sich an Kosten für Wärmepumpen und Lüftungen mit bis zu 45 %. Das Programm heißt Marktanreizprogramm und wird beim Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle beantragt. Der Bundesverband Wärmepumpe e.V. fasst die wichtigsten Informationen übersichtlich zusammen.
Welche Vorteile haben Lüftungsanlagen?
Moderne Lüftungsanlagen bringen einige Vorteile mit sich. Die Verbesserung der Raumluftqualität ist sicherlich einer der wichtigsten Aspekte. Zudem bleibt die Heizwärme in der Wohnung, wird also nicht wie beim Stoßlüften gezwungenermaßen verschwendet.
Geräte, die mit der Wärmerückgewinnung arbeiten, sind besonders energieeffizient. Die Minderung schädlicher Emissionen und die gereinigte Luft, in der bis zu 95 % weniger Pollenkonzentration zu finden ist, wirken sich günstig für Allergiker aus. Dadurch, dass die Luftfeuchtigkeit stets im optimalen Bereich gehalten wird, wird zudem die Schimmelbildung in der Wohnung effektiv vermieden. Weniger Pollen, Sporen und Staub bedeutet weniger Niesen, Atemnot und tränende Augen.
Zentrale und dezentrale Lüftungsanlagen
Eine Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung kann zentral oder dezentral konzipiert sein. Die Entscheidung, welche Variante die richtige ist, können Laien nicht treffen. Dazu braucht es ein Beratungsgespräch mit einem Fachmann vor Ort. Dieser prüft die Situation im Haus und kann die bestmögliche Lösung empfehlen.
Korrespondierend zum oben erwähnten Förderprogramm gibt es Zuschüsse für die professionelle Beratung durch einen Energieexperten. Dieser kann ein Energiekonzept erstellen, sodass die Immobilie schließlich mit der Lüftungstechnik ausgestattet wird, die individuell am besten geeignet ist.
Niedrigenergiehäuser brauchen Lüftungsanlage
Wer heute baut, errichtet meist ein stark abgedichtetes Haus, in dem kaum Energie verloren geht. Im Trend sind Niedrigenergiehäuser, die mit einer dichten Gebäudehülle gebaut werden. Vorrangiges Ziel ist die Vermeidung von Wärmeverlusten. Ein natürlicher Luftaustausch durch Stoßlüften ist in einem solchen Haus kontraproduktiv. Die kontrollierte Lüftung mit einer zentralen oder dezentralen Anlage ist deshalb zwingend erforderlich.
Bausubstanz profitiert von einem optimalen Raumklima
Nicht nur in Neubauten spielt moderne Lüftungstechnik eine Rolle. Auch Bestandsbauten kommen früher oder später mit dieser Thematik in Berührung. Vor allem wenn eine bestehende Immobilie saniert oder modernisiert wird und Wärmedämmmaßnahmen eingeleitet werden tritt die Frage nach der Lüftung auf. War früher die Versorgung mit frischer Luft von außen durch Fugen und Undichtigkeiten im Mauerwerk gegeben, fällt dieser Aspekt nach der Dämmmaßnahme weg. Der sinnvolle Wärmeschutz und der nötige Bedarf an frischer Luft stehen einander gegenüber. Mit einem modernen Lüftungssystem lässt sich die Problematik lösen, denn es optimiert den Luftaustausch so, dass die Anforderungen des Wärmeschutzes und der Frischluft perfekt miteinander in Einklang gebracht werden.
Der nachträgliche Einbau eines Lüftungssystemen in ein bestehendes Wohngebäude ist nützlich, weil durch das systematische Lüften die Bausubstanz geschützt wird. Kontrolliertes Lüften vermeidet wie oben bereits erwähnt die Schimmelbildung und sorgt deshalb dafür, dass die Bausubstanz geschont wird. Die Investition in ein modernes Lüftungssystemen ist deshalb auch für viele bestehende Immobilien empfehlenswert.