Gefährlich für den Menschen und das Haus
Die mit Schimmel in Wohnräumen verbundenen Risiken werden oft unterschätzt. So lässt man die bösen Pilze erst gar nicht ins Haus:
In Mitteleuropa verbringen die Menschen den überwiegenden Teil ihrer Arbeits- und Freizeit in geschlossenen Räumen. Deshalb ist es wichtig, dass in diesen Räumen ein „wohngesundes“ Klima herrscht. Schimmel ist der größte Feind guter Luft im Haus. Er riecht unangenehm und gefährdet durch seine Sporen die Gesundheit der Bewohner, da er Allergien und Atemwegserkrankungen auslösen kann. Zusätzlich macht er hässliche und hartnäckige Flecken an den Wänden – im schlimmsten Fall kann er sogar die Bausubstanz des Gebäudes schädigen.
Viele Risikofaktoren für Schimmel im Haushalt
Experten schätzen, dass deutschlandweit rund sieben Millionen Wohnungen von Schimmel betroffen sind – und dass deren Zahl durch energieeffizientes Bauen, Sparsamkeit und schlechtes Lüftungsverhalten weiter ansteigt. Ein gut gedämmtes Haus mit modernen Fenstern und Türen ist einerseits anstrebenswert, andererseits bleibt die Luft darin viel länger „gefangen“ als in einem älteren Gebäude. In Zeiten hoher Energiepreise bleiben Fenster und Türen noch öfter zu, und feuchte Luft kann so erst recht nicht aus dem Haus gelangen. Feuchtigkeit in der Raumluft entsteht beim Duschen, Kochen, Waschen oder ganz einfach beim Ausatmen. Je mehr Menschen im Haus, desto feuchter die Luft. Haustiere und Grünpflanzen sind zusätzliche Risikofaktoren.
Über 70 Prozent Luftfeuchtigkeit sind gefährlich
Deshalb sollten Bewohner darauf achten, die Feuchtigkeit im Haus durch regelmäßiges Lüften zu regulieren, um die optimale Luftfeuchte von 40 bis 60 Prozent zu erreichen. Während man im Winter mehrmals am Tag fünf Minuten durchlüften sollte, gelten – besonders an schwülen – Sommertagen andere Regeln. Dann sollte man Wohnräume tagsüber gut verschatten und am besten gar nicht belüften. In der heißen Jahreszeit sind die kühleren Morgen- und Abendstunden der richtige Zeitpunkt, um die Fenster zu öffnen und per Stoßlüftung frische, kühlere und damit trockenere Luft ins Haus zu lassen. Wird in der Wohnung Wäsche gewaschen, sollte diese möglichst im Freien getrocknet werden. Ist dies nicht machbar, ist darauf zu achten, dass die Luftfeuchtigkeit nicht dauerhaft auf über 70 Prozent steigt. Dann können Schimmelpilze in den Wohnräumen auskeimen und ein Schimmelbefall kann entstehen.
Diffusionsoffene Putze und Farben verwenden
Schwermachen kann man es dem Schimmel auch schon beim Bau des Hauses oder bei Sanierungsmaßnahmen. Wenn die Wände eines Wohngebäudes diffusionsoffene Oberflächen und einen Feuchtepuffer haben, dann können sie Kondenswasser aufnehmen und dadurch die Oberfläche der Wand trockenhalten – auf trockenen Flächen gibt es keinen Schimmel. Bestimmte Putze und Farben haben solche „atmenden“ Eigenschaften. Sie verhindern dadurch nicht nur Schimmel. Auch für das Raumklima sind sie ein großer Gewinn, da sie nicht nur in der Lage sind, Feuchtigkeit aufzunehmen – nach dem Absinken der Raumluftfeuchte geben sie den Wasserdampf allmählich wieder an die Raumluft ab und sorgen so für gleichbleibend gute Luftfeuchtigkeit. (IMMO)