Mit der "Muskelhypothek" ins Eigenheim

Beim Massivhaus fertigen die Hersteller ihre Produkte heutzutage auf den Millimeter genau. Diese Zuverlässigkeit erlaubt es sogar dem Laien, die Steine im Dünnbett- oder Trockenmauerverfahren bis zur vollen Höhe aufeinander zu schichten. Lediglich die erste Reihe wird von einem Fachmann der Bausatzfirma exakt auf eine Höhe gesetzt, um eventuelle Unebenheiten der Bodenplatte auszugleichen. Als anwendergerecht haben sich zudem Verfüllsysteme durchgesetzt: Quasi nach dem Legostein-Prinzip werden Schalungselemente aus Hartschaum, Holzspanbeton oder Blähton im Mauerverband hochgezogen. Diese Teile werden anschließend lagenweise mit Beton verfüllt, so dass ein durchgängiges Gerüst entsteht, das statisch belastbar ist.

Der erste Baggerhub

Aushub, Fundament und Bodenplatte sind Leistungen, für die der Bauherr meist selbst zu sorgen hat. Für die Erdbewegungen ist das Anmieten eines Baggers oder die Auftragsvergabe an ein spezialisiertes Unternehmen empfehlenswert. Niemand hebt heute mehr die Baugrube mit der Schaufel aus. Da die Mehrzahl der Menschen einen Keller haben wollen, beginnt die Arbeit logischerweise mit dieser Maßnahme, der sich das Aufbringen und Verdichten einer Sauberkeitsschicht anbringen. Danach erfolgt das Vermessen der Bodenplatte.

Weitere Schritte sind die Installation von Schalungen für die Betonierarbeiten sowie das Verlegen der Grundleitungen in einem Sandbett mit dem erforderlichen Gefälle. Eine Schutzfolie trennt die Leitungen von der darüber liegenden Bewehrung. Jetzt kann der Fertigbeton angeliefert, mit der Pumpe verteilt und gleichmäßig abgezogen werden. Damit sind Fundament und Bodenplatte fertig, so dass nach einer gewissen Abtrocknungszeit mit dem Aufbau der Wandelemente für den Keller begonnen werden kann.

Moderne Technik setzt sich durch

Wesentliche Vorteile durch eine relativ kurze Bauzeit bringen beim Massivhaus Verfüllsysteme. Selbst ohne besondere Maurerkenntnisse lassen sich die Steine einfach zusammenstecken, bevor sie unter Anleitung mit Beton ausgegossen werden. Diese Technik steht in verschiedenen Ausführungen zur Verfügung, die sich sowohl für den Keller als auch für das gesamte Gebäude eignen. Ein Komplettbausatz aus Hartschaumelementen sowie Holzspan- oder Blähtonleichtbetonsteinen stellt somit keine besonders hohen Anforderungen an den ungeübten Laien. Wichtig: Beim Verfüllen der Wände mit einer Betonpumpe muss unbedingt mit einem Prallstutzen gearbeitet werden. Das Einbringen des Betons ist gleichfalls mit Krankübeln oder Schlauchkübeln möglich, ebenso wie mit Eimern und Schaufeln.

Mittels eines Flaschenrüttlers wird der Beton verdichtet, bevor zum Abschluss die Wandoberkante mit der frischen Füllung glatt gestrichen werden kann. Nach dem Ausbetonieren müssen die Wände auf ihre korrekte Ausrichtung hin überprüft und gegebenenfalls nachgerichtet werden. Bei allen marktgängigen Systemen stehen zudem spezielle Elemente für den Einbau von Rollläden, Stürzen und einer Einhängedecke zur Verfügung.

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