Die Pendlerdistanz steigt in ganz Deutschland
Insgesamt pendeln in der Bundesrepublik Deutschland über 18 Millionen Menschen. Seit dem Jahr 2000 hat sich dabei die durchschnittliche Distanz, welche die Pendler zurücklegen, um ganze 21 Prozent erhöht.
Dies ist der Grund, weshalb die Kommunalpolitik das Ziel verfolgt, die Frequenz der Regionalzüge, die aktuell sehr stark ausgelastet sind, bis zum Jahr 2023 pro Stunde auf drei Züge auszuweiten. Die Deutsche Bahn kann allerdings nicht mehr, als einige zusätzliche Züge in der Rush Hour zur Verfügung zu stellen.
Für Menschen, deren Arbeitsstelle in Berlin liegt, ist die Stadt Brandenburg daher zu einer wahren Pendler-Traumstadt avanciert. Dies hat eine Studie des Forschungs- und Beratungsinstitut F+B für Wohnen, Immobilien und Umwelt ergeben. In dieser wurden 25 Großstädte in Deutschland hinsichtlich ihrer Peripherie genauer unter die Lupe genommen. Von den Forschern wurden im Zuge der Studie sowohl der Kosten- und Zeitaufwand für den Arbeitsweg, die Pendlerstrecken und die Erwerbskosten für Wohnraum untersucht. Im Ergebnis wurde die Stadt Brandenburg an der Havel mit vier Sternen - von fünf möglichen - ausgezeichnet. Genauso viele Sterne konnten Teltow, Falkensee und Potsdam für sich beanspruchen. Frankfurt an der Oder erhielt dagegen drei Sterne.
Immobilienpreise in Brandenburg deutlich geringer als in Berlin
Für den Kauf einer Eigentumswohnung beispielsweise in Brandenburg an der Havel, die über 75 Quadratmeter Wohnfläche verfügt, werden nur rund 58 Prozent des Preises für eine gleichwertige Wohnung in Berlin fällig. Die Miete einer solchen Immobilie macht im Vergleich zur Hauptstadt sogar nur knapp 44 Prozent aus. Die hiesigen Immobilienmakler in Brandenburg freut es bestimmt, denn das Miet- und Kaufinteresse an Wohnungen und Häusern im Umland der deutschen Hauptstadt ist nie größer gewesen, denn die Strecke von Brandenburg bis zum Hauptbahnhof in Berlin beträgt genau 87 Kilometer. Diese Strecke kann man z.B. mit dem Auto - die durchschnittliche Zeit im Stau mit eingerechnet - in 78 Minuten absolvieren. Pro Jahr würden sich die Kosten für das Auto so auf rund 1.218 Euro belaufen. Vom Hauptbahnhof in Brandenburg bis zum Hauptbahnhof in Berlin beträgt die Fahrtzeit mit dem Öffentlichen Personennahverkehr im Durchschnitt nur circa 51 Minuten. Die Verspätungen, die üblicherweise auftreten, sind auch in diesem Wert bereits berücksichtigt. Die Forscher bewerteten die Stadt an der Havel nicht zuletzt auch deswegen als besonders geeignete Wohnregion für Berufspendler, da neben der akzeptablen Verkehrsanbindung die Kosten für Wohnraum, im Vergleich zu Berlin, inzwischen deutlich günstiger sind.
Attraktiver Wohnraum wird auch in Brandenburg stetig teurer
Außerdem führt die erhöhte Nachfrage bei einem relativ geringen Angebot dazu, dass in der letzten Zeit die Preise auch hier angestiegen sind. In Brandenburg an der Havel betragen die Preise für neue Eigentumswohnungen aktuell circa 2.200 Euro pro Quadratmeter. Für Zwei- und Einfamilienhäuser liegen die gängigen Quadratmeterpreise bei rund 1.500 Euro. Der Anstieg gegenüber dem vergangenen Jahr beträgt somit etwa acht Prozent. Der Geschäftsführer der PRS Family Trust GmbH, Reiner Schorr, ist der Meinung, dass in Brandenburg zukünftig mittelpreisiger, guter Wohnraum verstärkt angeboten werden sollte. Innerhalb des Stadtrings sind die Immobilienangebote bereits heute rat gesät, weshalb in diesem Bereich ein erhöhter Handlungsbedarf besteht. Grundstücke sind dort kaum noch verfügbar.