Crowdinvesting - auch bei Immobilien eine Option
Schwarmfinanzierung und Crowdinvesting - zwei Begriffe, die oftmals synonym verwendet werden.
Tatsächlich handelt es sich beim Crowdinvesting um eine von vier Formen des Crowfundings, also des "gemeinsamen Geldausgebens". Crowdinvesting wird auch als equity-based Crowdfunding bezeichnet. Die zahlreichen Investoren erwarten hierbei früher oder später eine Gegenleistung - meist in Form von Gewinnbeteiligungen oder Unternehmensanteilen. Deswegen findet diese Form auch besonders häufig Anwendung bei der Finanzierung von Projekten aus dem Bereich Immobilien.
Wie läuft Crowdinvesting ab?
Am Anfang steht üblicherweise eine Idee bzw. ein Gründer, der diese verwirklichen möchte. Er sammelt Informationen zu seinem Projekt und stellt diese potenziellen Anlegern zur Verfügung. Dabei kommen meist internetbasierte Plattformen zum Einsatz, die genau zu diesem Zweck entwickelt wurden. Diese überprüft die Informationen. Wird das Projekt positiv beschieden, wird das Start-up-Projekt auf der Webseite präsentiert und kann dort von jedermann eingesehen werden. Nun gilt es, innerhalb eines bestimmten Zeitraumes (auch als Funding-Zeitraum bezeichnet) Geldgeber zu finden, die sich an diesem Projekt beteiligen möchten.
Damit es zu einer Umsetzung kommen kann, muss ein bestimmter Mindestbetrag, die sog. Funding-Schwelle, überschritten werden. Wird diese nicht erreicht, erhalten die Mikroinvestoren ihr Geld wieder zurück. Wird die Schwelle jedoch überschritten, kann mit dem Aufbau des Projekts begonnen werden. Die einzelnen Investoren werden ab diesem Zeitpunkt regelmäßig über den Fortschritt des Projektes informiert. Ist das Geschäft ein Erfolg, erhalten sie ihren Erfolgsbeitrag.
Crowdinvesting in der Immobilienbranche
Gerade im Bereich Immobilien hat sich Crowdinvesting immer mehr als lohnende Alternative her ausgestellt. Gerade Kleinanlegern kann damit die Chance eröffnet werden, am anhaltenden Immobilienboom teilzuhaben. Ein Feld, das wegen der hohen Mindestanlagebeträge zuvor nur vermögenden Privatanlegern und institutionellen Investoren vorbehalten war.Beim Crowdinvesting können Anleger bei Exporo schon mit vergleichsweise kleinen Beträgen von z. B. 500 Euro im Immobiliengeschäft mitmischen.
Einzelne Unternehmen haben sich bereits auf diese Form der Kapitalbeschaffung spezialisiert und sammeln per Crowdinvesting das nötige Kapital für Bauprojekte. Die Anleger können sich freuen, denn so lassen sich auch während der Niedrigzinsphase noch bis zu sechs Prozent an Zinsen erzielen. Im Vergleich zu herkömmlichen Sparprodukten wie Fest- oder Tagesgeld, die kaum noch ein Prozent an Zinsen bringen, ein gewaltiger Unterschied.
Vor- und Nachteile beim Crowdinvesting
Gerade bei kleineren Projekten kann es schwierig werden, die Erfolgsaussichten möglichst transparent darzulegen. Das liegt schlicht daran, dass sich der mit der Prüfung verbundene Aufwand nicht lohnt. Darüber hinaus haben manche Geschäfte ein nicht unberechtigtes Interesse daran, nicht alle Details zu ihrem Projekt öffentlich machen zu wollen, da diese Informationen auch von möglichen Mitbewerbern eingesehen werden können. Die Annahme, dass Mikroinvestoren im Schnitt schlechter informiert sind als konventionelle Investoren, hat also durchaus ihre Berechtigung. Ein Nachteil, der sich wiederum schlecht auf die Performance des Investments auswirken kann.
Daneben ist zu beachten, dass das Kapital im Rahmen des Crowdinvestings für relativ lange Zeit gebunden ist. Üblicherweise ist hier von Zeiträumen zwischen fünf und zehn Jahren die Rede. Es sollte also nur Geld angelegt werden, dass innerhalb der avisierten Zeiträume nicht benötigt wird. Auch das Risiko, dass sich ein Projekt als Misserfolg herausstellt, sollte immer mit einkalkuliert werden. Kommt das Geschäft um eine Insolvenz nicht mehr herum, ist meist auch das eingesetzte Kapital der Mikroinvestoren unwiederbringlich verloren. Gerade bei kleinen Start-ups, die nur über wenig finanzielle Mittel verfügen, ist die Gefahr der Zahlungsunfähigkeit besonders hoch.
Auf der anderen Seite kann Crowdinvesting aber auch als Alternative zu konventionellen Anlagemöglichkeit gesehen werden, da sich mit ihr auch in Niedrigzinsphasen noch gute Erträge erwirtschaften lassen. Diese können über eine Beteiligung an den jährlichen Gewinnen oder über die Veräußerung von Unternehmensanteilen realisiert werden. Im Gegensatz zum Erwerb von Aktien ist man als Mikroinvestor viel näher dran am Unternehmen und kann möglicherweise an dessen Erfolg auch noch mitwirken, was das Unterfangen insgesamt deutlich spannender erscheinen lässt.