Bonitätsermittlung im Vorfeld – Hausbau sicher planen und umsetzen
Fast jeder, der ein Haus baut, tut dies nur einmal im Leben. Ein Albtraum für jeden Bauherrn ist es, wenn die Baufirma Pleite macht.
Ob nun Generalunternehmer oder Bauträger, geht der Partner für den Traum vom Eigenheim insolvent, kann es richtig teuer werden, zum Beispiel dann, wenn ein anderes Unternehmen übernimmt und dadurch Mehrkosten anfallen. Mit den fallenden Bauzinsen schossen in der Vergangenheit viele Bauunternehmen aus dem Boden, die zum Teil genauso schnell wieder von der Bildfläche verschwanden. Das Risiko ist real: Immerhin gingen 2015 rund 10% der Insolvenzen im Baugewerbe alleine auf das Konto des Hochbaus – ein alarmierender Wert.
Besonders dramatisch ist es, wenn die Abschlagszahlungen an den Bauunternehmer bereits bezahlt sind, das Baukonto abgeräumt ist, die Leistungen jedoch nur teilweise, nicht fachgerecht oder überhaupt nicht erbracht wurden. Das bedeutet für viele das finanzielle Aus und mündet in existenzbedrohende Lebensumstände, von denen sich nur wenige wieder erholen.
Am Ende bleiben Bauherren vor einer Bauruine stehen, die unbewohnbar ist und, wenn es ganz schlecht läuft, auch unbewohnbar bleibt. Was Bauherren im Vorfeld tun können, zeigt dieser Beitrag.
Den Bauunternehmer auf Herz und Nieren prüfen
Ein Bauunternehmer geht in der Regel in Vorleistung, wenn er eine Immobilie errichtet. Er muss Löhne zahlen, Material einkaufen, Maschinen und Geräte anschaffen, Gerüste und Kräne mieten. Was Bauherren tun können, um ein Bauunternehmen vorab auf Herz und Nieren zu prüfen, ist Erkundigungen über seinen Ruf einzuholen. Geht es um regional ansässige Unternehmen, lässt sich das manchmal über Vitamin B bewerkstelligen. Kennt jemand aus dem Bekannten- oder Freundeskreis das Unternehmen? Hat jemand aktuelle Erfahrungen und können diese ein wenig zur Erhellung beitragen? Der kluge Bauherr holt so viele Informationen wie möglich ein, bevor die Unterschrift unter den Vertrag gesetzt wird.
1. Wie viele Mitarbeiter hat das Unternehmen?
2. Sind Meister und Gesellen auf der Baustelle? Oder sind vorwiegend wenige Facharbeiter mit Aushilfskräften vor Ort?
3. Ist das Unternehmen in den letzten Jahren gewachsen oder geschrumpft?
4. Wie viele Baustellen laufen in der Region parallel?
5. Wie ist die Qualität der Maschinen, Geräte und der Baustellenfahrzeuge?
Falls niemand aus dem Freundes- und Bekanntenkreis helfen kann, mag das Internet eine weitere Anlaufstelle sein. Erfahrungsberichte auf Bau-Internetseiten, Kommentare von Kunden auf der Firmen-Homepage des Unternehmens oder Diskussions-Foren können helfen.