Tokenisierung von traditionellen Vermögenswerten wie Immobilien, Kunst und Oldtimern
Wenn immobile Vermögenswerte und Sachwerte auf die Blockchain treffen, entstehen durch die daraus folgende Tokenisierung viele neue Möglichkeiten und Vorteile. Die Tokenisierung gilt als einer der vielversprechenden Use-Cases der Blockchain, da diese aufgrund ihrer nachträglich nicht mehr veränderbaren Struktur einerseits Authentizität gewährleistet, parallel dazu durch das Netzwerk aber auch für Liquidität und Transparenz sorgt.
Wie gelangen Immobilien, Kunst, Luxus-Uhren, Oldtimer und Co. auf die Blockchain?
Das Prinzip ist ähnlich dem von Aktien und Unternehmen: Während eine Aktie einen gewissen Anteil am Unternehmen verbrieft, sollen bei der Tokenisierung einzelne Blöcke auf einer Blockchain das Eigentum an einem bestimmten Sachwert verbriefen. Effektiv werden in der realen Welt existente Sach- und Vermögenswerte so zu digitalen Wertgegenständen transformiert, was insbesondere den Handel mit derartigen Vermögenswerten erleichtern könnte. Dabei ist eine Abgrenzung gegenüber dem gehandelten Wert einer bestimmten Kryptowährung erforderlich: Während der Live Dogecoin Kurs bei Bitvavo den Preis der jeweiligen Kryptowährung spiegelt, würde sich eine Tokenisierung von Vermögenswerten aber nicht direkt am Kurs eines Coins abbilden.
Die global agierende Boston Consulting Group veröffentlichte jüngst eine Studie zum Potenzial solcher Vermögenswert-Tokenisierungen: Da prognostiziert sie der Tokenisierung ein Potenzial von 16 Billionen US-Dollar bis zum Jahr 2030. Das bedeutet in der Praxis: Rund 16 Billionen US-Dollar in verschiedenen Vermögenswerten könnten so digital auf einer Blockchain verbrieft werden.
Wo liegen die Vorteile der Tokenisierung?
Der Begriff lehnt sich an das Wort "Token" an. Der dürfte einigen Menschen, auch solchen, die kein fließend Englisch sprechen, durchaus ein Begriff sein. Ein "Token" ist beispielsweise auch der Sicherheitsschlüssel bei Kartenzahlungen oder im Online-Banking, allgemeiner gefasst ist ein "Token" letztlich aber eine Repräsentation von Rechten und Pflichten. Wer also einen Vermögenswert tokenisiert, der gibt seine Rechten und Pflichten daran nicht ab - er schafft lediglich eine digitale Repräsentanz.
Damit das tatsächlich aktiv genutzt wird, müssen für alle involvierten Parteien, insbesondere den Eigentümer des Vermögenswertes, konkrete Vorteile entstehen. Diese sind, sofern eine Tokenisierung korrekt und sinnvoll umgesetzt wird, durchaus vielfältig. Allen voran werden die Vermögenswerte dadurch liquider: Sie können über den digitalen Token in Echtzeit von Marktteilnehmern bewertet werden, wie das beispielsweise auch bei Aktien und daran gekoppelten Unternehmenswerten stattfindet. Gleichermaßen werden diese Vermögenswerte liquider, weil eine größere Anzahl an Marktteilnehmern darauf zugreifen kann.
Ein weiterer Vorteil ist die verbesserte Handelsfähigkeit und Zugänglichkeit. Immobile oder schlecht bewegliche Vermögenswerte lassen sich immer schlechter handeln als solche, die auf dem Papier oder in der digitalen Welt verbrieft sind. Wenn das Eigentumsrecht aber der jeweilige Token auf der Blockchain widerspiegelt, die zudem immer authentisch und nicht manipulierbar ist, verbessert sich automatisch der Handel mit diesen Gütern - sowohl was die bereits angesprochene Liquidität als auch die Frequenz anbelangt.
Zudem lassen sich besonders wertvolle Vermögenswerte durch Tokenisierung besser aufteilen. Eine Mehrfamilienhaus-Wohnimmobilie, die vielleicht drei Millionen Euro wert ist, könnten sich mehrere Teilnehmer leicht untereinander aufteilen - indem die Eigentumsrechte über eine beliebige Anzahl von Tokens zerteilt werden. Die Tokenisierung könnte es Marktteilnehmern damit ermöglichen in solche Werte zu investieren, indem sie nur einen kleinen Teil davon erwerben - aber durch den verbrieften Token tatsächlich das jeweilige Eigentumsrecht erhalten.
Tokenisierung ist effektiv eine Brücke zwischen der realen und der digitalen Welt
Die Tokenisierung ist letztlich ein logischer Schritt: Ein vergleichbares Prinzip, wenn auch abseits einer Blockchain, findet heute schon bei Aktien und beispielsweise in synthetisch reproduzierten ETFs statt. Insbesondere die verbesserte Liquidität, Zugänglichkeit und Teilbarkeit stimmen Experten, was das Potenzial der Tokenisierung anbelangt, positiv.