Interesse an Immobilien kehrt zurück
Die Daten eines Online-Maklers zeigen: Erstmals seit dem 2. Quartal 2022 steigt die Nachfrage nach Wohnimmobilien leicht an.
Die Nachfrage nach Wohnimmobilien entwickelt sich nach aktuellen Daten von des Online Makler-Unternehmens McMakler erstmals seit dem 2. Quartal 2022 leicht positiv. Nachdem sich die Nachfrage im vergangenen Quartal bereits stabilisierte, stieg diese im 3. Quartal dieses Jahres im Bundesdurchschnitt um 0,2 Prozent im Vergleich zu den letzten drei Monaten 2023 an. Wie die Analyse zeigt, betrifft der Nachfrageanstieg überwiegend die deutschen Metropolregionen. Dabei stabilisierten sich die Immobilienpreise weiterhin. Im Vergleich zum 2. Quartal lag der durchschnittliche Preisrückgang im gesamten Bundesgebiet bei gerade einmal 0,6 Prozent.
„Nach einem längeren Zeitraum, in dem Preisschwankungen und Unsicherheiten den Markt dominierten, beobachten wir nun erste erfreuliche Marktentwicklungen, die von einer allmählichen Stabilisierung auf einem neuen Niveau geprägt sind“, betont Felix Jahn, Gründer und Geschäftsführer von McMakler. „Der Nachfrageanstieg verdeutlicht, dass das Vertrauen der Käufer in den Markt zurückkehrt. Dieser Trend wird voraussichtlich dazu beitragen, den Immobilienmarkt kurz- bis mittelfristig zu beleben“, so Jahn weiter.
Für die jüngste Erhebung hat die firmeneigene Marktanalyse-Plattform McMakler Research die Preis- und Nachfragedaten in allen Bundesländern sowie speziell in den A-Städten (Berlin, Hamburg, München, Köln, Düsseldorf, Frankfurt am Main, Stuttgart) im 3. Quartal untersucht. Dabei wurden die Transaktions- und Angebotsdaten berücksichtigt.*
In Metropolregionen kehrt Nachfrage zurück
Trotz der allgemeinen Stabilisierung zeichneten sich auch im 3. Quartal regionale Unterschiede in der Nachfrage ab. Spitzenreiter mit der höchsten Interessenten-Nachfrage unter den Bundesländern waren Hamburg (+10,4%), Bremen (+8,8%) und Hessen (+5%), die den stärksten Anstieg im Vergleich zum Vorquartal registrierten. Bundesländer mit tendenziell ländlichen Regionen verzeichneten nach wie vor einen Nachfragerückgang. Darunter sind Rheinland-Pfalz (-9,1%), Sachsen (-7,1%) und Sachsen-Anhalt (-6,9%). Die Metropole mit dem größten Nachfragewachstum gegenüber der letzten drei Monaten ist München mit einem Anstieg von 30,8 Prozent. Stuttgart (-3,4%) und Düsseldorf (-2,2%) sind die einzigen unter den sieben A-Städten mit einer rückläufigen Nachfrage.
„Die Nachfrage nach Wohnimmobilien kehrt allmählich zurück. Kaufinteressenten sollten nicht länger zögern, sondern vielmehr die aktuell günstigen Marktbedingungen für einen Immobilienkauf nutzen. Es ist zu erwarten, dass sich innerhalb der nächsten Monate eine wachsende Anzahl von Interessenten wieder auf dem Markt etabliert, wodurch der Wettbewerbsdruck zunehmen wird“, sagt Felix Jahn.
Immobilienpreise stabilisieren sich weiter
Der nominale Preisverfall bei Wohnimmobilien hat sich nach Daten von McMakler weiterhin abgeschwächt. Demnach vergünstigten sich Häuser und Wohnungen im 3. Quartal dieses Jahres im Bundesdurchschnitt um 0,6 Prozent im Vergleich zu den vorherigen drei Monaten 2023. Auch innerhalb der Bundesländer sind die regionalen Unterschiede nicht mehr so volatil wie in den letzten Monaten. Spitzenreiter bei der Preiskorrektur waren unter den Bundesländern Hamburg (-1,8%), Berlin (-1,3%) und Bayern (-1,1%), die den stärksten Rückgang im Vergleich zum Vorquartal registrierten. Von den übrigen Bundesländern sind Saarland, Sachsen und Thüringen ohne weitere Preisentwicklung im Vergleich zum Vorquartal stabil geblieben.**
Energiestatus von Immobilien immer wichtiger
Wie die Auswertung ergab, kommt es für viele Interessenten bei einem marktgerechten Immobilienpreis oft auf den Energiestatus der Immobilie an. Angesichts der gesunkenen Konkurrenz ist der Verhandlungswille der Kaufinteressenten gestiegen. Dabei ist der Energiestatus einer Immobilie ein wichtiger Verhandlungspunkt. In 20 Prozent der Fälle wird eine niedrige Energieeffizienz oder die Notwendigkeit einer Neuinstallation der Heizungsanlage in Anbetracht der kommenden gesetzlichen Änderungen als Grund für eine Preisreduktion genannt. (ots)
*Der Marktreport umfasst die Kaufpreis- und Nachfrageentwicklung in den deutschen Bundesländern und den Top-7-Städten im dritten Quartal 2023. Die Analyse basiert u. a. auf den realen Transaktionsdaten von McMakler und bildet damit das momentane Marktgeschehen ab.
**Bei der Preisentwicklung ist zu beachten, dass es sich um nominale Werte handelt. Die Inflationsrate von zuletzt 6,1 Prozent (August 2023) ist hier nicht berücksichtigt.