Die Baufinanzierungsarten für den Immobilienkauf
Wer den Kauf oder Bau einer Immobilie in Dresden, Leipzig oder im malerischen Erzgebirge plant, steht vor vielen Herausforderungen: Eine passende Baufirma, ein Baugrundstück oder eine geeignete Kaufimmobilie müssen gefunden werden.
Oft aber noch wichtiger: Die passende Finanzierung für das Immobilienvorhaben ist zu gewährleisten. Schließlich sind Kauf oder Bau nur dann möglich, wenn das nötige Kapital dafür zur Verfügung steht. Glücklicherweise muss das nötige Geld für Immobilienprojekte aber nicht ohne Hilfe aufgebracht werden. Schließlich verleihen Banken über unterschiedliche Baufinanzierungsarten das nötige Geld zur Realisierung des Immobilientraums.
Verschiedene Finanzierungsarten eröffnen vielfältige Möglichkeiten
Bevor es ans Wohnen und Einrichten des Eigenheims geht, müssen die meisten Menschen Ausschau nach einer passenden Hausfinanzierung halten. Schließlich können nur die wenigsten den Neubau oder den Kauf ihres Eigenheims komplett aus vorhandenen Mitteln finanzieren. Dementsprechend steht das Finden einer geeigneten Baufinanzierung oft im Zentrum vieler Immobilienvorhaben. Das wissen selbstverständlich auch die Banken und bieten eine Vielzahl von Finanzierungslösungen an.
Obwohl die Vielfalt der angebotenen Finanzierungsoptionen verwirrend sein kann, kommt sie zukünftigen Bauherren und Immobilienkäufer entgegen. Schließlich sind nicht alle Immobilieninteressenten gleich – insbesondere bringen sie unterschiedlich viel eigenes Kapital für die Verwirklichung ihres Immobilientraums mit. Außerdem möchten einige Kauf- oder Bauinteressenten ihr Immobilienvorhaben direkt in die Tat umsetzen. Andere hingegen haben schon in der Vergangenheit eine Immobilie erworben und planen den Zweiterwerb langfristiger.
Um den verschiedenen Voraussetzungen und Ansprüchen gerecht werden zu können, gibt es entsprechend unterschiedliche Baufinanzierungsarten. Von eher langfristigen Finanzierungslösungen bis hin zu schnellen Baufinanzierungen trotz Schufa, bzw. trotz entsprechenden Einträgen in selbiger, gibt es das passende Angebot für jeden Anspruch. Um das passende Angebot zu finden, ist es aber notwendig, die wichtigsten Baufinanzierungsarten überhaupt erst einmal zu kennen.
Die relevantesten Baufinanzierungsarten
In Deutschland besitzen nur etwa 46 Prozent der Menschen Wohneigentum. Das ist eine vergleichsweise niedrige Quote, an der viele Menschen – nicht zuletzt aufgrund des angespannten Mietmarktes – etwa ändern möchten. Diejenigen, die sich ihren Traum vom Eigenheim endlich finanzieren möchten, können auf verschiedene Baufinanzierungsarten zurückgreifen.
Die verschiedenen verfügbaren Finanzierungsmöglichkeiten unterscheiden sich hier nach Höhe des erforderlichen Eigenkapitals und bezüglich des Finanzierungsablaufs. Die wichtigsten der unterschiedlichen Baufinanzierungsmöglichkeiten sind dabei:
· die Vollfinanzierung
· ein Hypothekendarlehen
· das Annuitätendarlehen
· ein Bauspardarlehen
· das Forward-Darlehen
Hausbau- oder Kauf mittels Vollfinanzierung
Eine Vollfinanzierung ist eine Finanzierungsmöglichkeit, die meist mit stets gleichbleibend hohen monatlichen Zahlungsraten ausgestaltet ist. Das macht die Finanzierung für Kreditnehmer planbar.
Außerdem kennzeichnet sich diese Finanzierungsart dadurch, dass der Kreditnehmer nur sehr wenig oder sogar gar kein Eigenkapital einbringen muss. Diese Finanzierungsart ermöglicht daher auch etwa jüngeren Menschen, die noch kein Eigenkapital ansparen konnten, einen Kauf oder Bau.
Mit dem Hypothekendarlehen ins Eigenheim
Hypothekendarlehen bieten viel Planungssicherheit für Kreditnehmer, da sie mit gleichbleibend hohen Zahlungsraten ausgestaltet sind. Außerdem wird der aufgenommene Kredit bei dieser Finanzierungsart nicht allein durch das Einkommen abgesichert. So dient ein Grundpfandrecht wie die Grundschuld oder Hypothek, mit dem die finanzierte Immobilie belastet wird, als Sicherheit.
Durch die Besicherung des Kredits mit einem Grundpfandrecht kann die Bank die belastete Immobilie im Falle ausbleibender Zahlungen verkaufen. Die Bank erhält so eine zusätzliche Sicherheit. Daher bieten Banken Hypothekendarlehen oft zu günstigeren Konditionen an.
Finanzierung mittels Annuitätendarlehen
Wer ein Annuitätendarlehen aufnimmt, leiht sich einen großen Teil des für einen Hauskauf oder -bau benötigten Kapitals. Allerdings muss der Kreditnehmer einen gewissen Teil des insgesamt benötigten Geldes selbst mitbringen. Der erforderliche Eigenkapitalanteil liegt meist bei mindestens 20 Prozent.
Ist der noch benötigte Geldbetrag durch die Bank ausgezahlt worden, muss der Kreditnehmer ihn zuzüglich Zinsen an die Bank zurückzahlen. Die Rückzahlung erfolgt in monatlichen Raten (Annuitäten genannt). Die Annuitäten bleiben für einen vereinbarten Zeitraum immer gleich hoch. Da sich die Annuitäten jedoch aus Zins- und Rückzahlungsteil zusammensetzen, verändert sich das Verhältnis dieser Teile zueinander mit der Zeit.
Ist der für die festgelegten Zahlungen vereinbarte Zeitraum (die Sollzinsbindung) abgelaufen, müssen die Darlehenskonditionen mit der Bank erneut verhandelt werden. Nach Auflauf der Sollzinsbindung hat der Kreditnehmer so die Möglichkeiten, eine neue, an seine finanzielle Situation angepasste Ratenhöhe zu vereinbaren.
Finanzierung mittels Bauspardarlehen
Die Finanzierung eines Immobilienvorhabens mittels eines Bauspardarlehens ist insbesondere für jene geeignet, die Hauskauf oder -bau eher langfristig planen. Die Finanzierungsform kommt auch für Personen infrage, die über (noch) kein Eigenkapital verfügen.
Die Finanzierung selbst gelingt folgendermaßen: Das Bauspardarlehen wird in Zusammenhang mit einem Bausparvertrag vergeben. Außerdem ist es in eine Ansparphase und eine Darlehensphase unterteilt. Solange die Ansparphase läuft, zahlt der Kreditnehmer im Rahmen des Bausparvertrags eine festgelegte Summe ein. Die Einzahlungen werden fortgeführt, bis ein vereinbarter Teil des insgesamt benötigten Kapitals vorhanden ist. Meist sind das etwa 35 Prozent der insgesamt benötigten Summe.
Nun kann sich der Darlehensnehmer das gesparte Geld auszahlen lassen und es für den Kauf oder den Bau seiner Immobilie verwenden. Die übrige, für den Kauf oder Bau benötigte Summe wird durch den Kreditgeber als Bauspardarlehen zur Verfügung gestellt. Die geliehene Darlehenssumme wird anschließend in Raten an den Kreditgeber zurückgezahlt (Rückzahlungsphase).
Zu beachten ist bei einem Bauspardarlehen allerdings: Das Bauspardarlehen ist nur für Immobilienvorhaben geeignet, die erst in der Zukunft realisiert werden sollen. Schließlich ist eine Ansparphase von gewisser Dauer Voraussetzung dieser Finanzierungsform. Wer sich seinen Traum vom Kauf oder Bau einer Immobilie zeitnah erfüllen möchte, sollte daher besser eine andere Finanzierungsform wählen.
Immobilienkauf mit dem Forward-Darlehen?
Das Forward-Darlehen ist keine echte Finanzierungslösung zum Kauf oder Bau einer Immobilie. Es handelt sich vielmehr um eine „Erweiterung" für bestehende Baufinanzierungen. Die Erweiterung kommt für diejenigen infrage, deren vorhandene Finanzierung in absehbarer Zukunft ausläuft. Das bedeutet: Endet etwa der Zeitraum der Sollzinsbindung im Rahmen eines Annuitätendarlehens, kommt ein Forward-Darlehen infrage. Das Forward-Darlehen kann dabei schon abgeschlossen werden, bevor der bestehende Finanzierungsvertrag ausgelaufen ist. Somit erhalten Kreditnehmer die Möglichkeit, sich eine günstige Anschlussfinanzierung frühzeitig zu sichern.
Baufinanzierung: Ein genauer Finanzierungsvergleich ist wichtig
Es gibt viele verschiedenen Baufinanzierungsarten, die einen Hauskauf oder -bau ermöglichen. Für jedes Lebensalter und jede Eigenkapitalsumme lässt sich prinzipiell die passende Finanzierungsart finden. Um die bestmögliche Lösung zu finden, ist es allerdings wichtig, nicht nur den eigenen Finanzierungsbedarf zu kennen. Auch die eigene finanzielle Leistungsfähigkeit pro Monat sowie die Höhe des Eigenkapitals sollten bekannt sein. Nur so wird es möglich, Finanzierungsangebote mit oder ohne Schufa zu vergleichen und das beste Angebot zu finden.