Zukunftsträchtige Häuser: Trends in Sachen Nachhaltigkeit und Technik

Aktuelle Entwicklungen zwangen viele Sparten in den letzten Jahren dazu, sich teils neu zu erfinden – so auch die Baubranche. Sie versucht den Herausforderungen mit Innovationen Herr zu werden. Und all dies spiegelt sich in aktuellen Bautrends wider, die sich vordergründig um die Themen Nachhaltigkeit und Technik drehen.

 

- © Max Rahubovskiy via pexels
(© Max Rahubovskiy via pexels)

Digitalisierung, Materialknappheit, Fachkräftemangel oder Energiekrise. Schlagworte wie diese sind derzeit in aller Munde und vielen graut vor ihren Auswirkungen. Und doch kommt keiner an ihnen vorbei. Daher sind Innovationen gefragt, die diese Herausforderungen aufgreifen und die jeweilige Sparte in eine neue Richtung manövrieren. Auch die Baubranche hatte und hat mit diesen Hürden zu kämpfen. So sind etwa die Bauzinsen gestiegen, Förderungen blieben aus und nicht selten musste gar ein Projekt eingestampft werden. Gebaut wird aber trotzdem nach wie vor, denn Wohnraum wird dringend benötigt. Es ist also vielerorts ein Umdenken spürbar. Das beginnt bei modernen Konzepten wie dem Tiny House oder House Sharing, welche das Wohnen auf kleinem Raum bzw. das Teilen eines Zuhauses salonfähig machen. Daneben kristallisieren sich zwei weitere Tendenzen rund um Massivhäuser heraus: Nachhaltigkeit und Technik. Wir stellen ein paar Trends diesbezüglich vor:

Nachhaltiges Heizen

Heizkosten sind in den letzten Jahren massiv gestiegen. Zudem sollen klimaschädliche Emissionen sukzessive verringert werden. Und hier kommen innovative Heiztechniken ins Spiel, wie etwa die Wärmepumpe. Der Clou dabei: Diese Erfindung greift auf die Wärmeenergie in der Luft oder im Erdreich zurück und heizt damit die eigenen vier Wände auf. Für den Antrieb braucht es zwar Strom, doch der Verbrauch hält sich in Grenzen, wodurch das Wärmepumpen-System als eine der umweltfreundlichsten Heizvarianten gilt. Immer beliebter wird auch die Solarthermie. Essenziell hierfür: Kollektoren, die Wasser erhitzen und es so zum Heizen zur Verfügung stellen. Eine dritte Möglichkeit ist die Pelletheizung. Im Fokus dabei stehen nachwachsende Rohstoffe wie allen voran Holz.

Barrierefreies Wohnen

Nachhaltigkeit bedeutet nicht nur, die Umwelt stets im Blick zu haben, sondern auch so zu bauen, dass ein Haus möglichst lange genutzt werden kann. Gebäude, die nicht nur im Hier und Jetzt praktisch und ästhetisch sind, sondern auch noch in zwanzig oder fünfzig Jahren eine gute Figur abgeben, liegen daher im Trend. Und dabei spielt Barrierefreiheit eine essenzielle Rolle. Offene, ebenerdige Grundrisse, wenig Stufen, auch im Eingangsbereich, oder breite Türrahmen werden daher immer mehr zum Standard. Als optimaler Haustyp hat sich der Bungalow etabliert. Aber auch moderne Liftanlagen gehören schon fast zur Grundausstattung von Mehrparteienhäusern.

Lichtkonzepte im Smart Home

Licht wirkt sich immens auf unser Wohlbefinden aus. Das haben Studien weltweit längst eindrucksvoll veranschaulicht. Doch ging es um unser Zuhause, so setzten wir lange Zeit immer noch auf veraltete Lichtkonzepte. Damit soll jetzt Schluss sein. Denn immer mehr Menschen liebäugeln mit Lösungen, die es ermöglichen, das Lichtszenario an die jeweilige Tageszeit und Stimmung anzupassen. Zwischen diesen verschiedenen Modi kann dann bequem per Tablet, PC oder auch Smartphone gewechselt werden. Und hierbei geht es nicht mehr nur um klassische Deckenleuchten und größere Lampen, sondern auch um indirektes Licht, zum Beispiel in Form von LED-Streifen. Auch der klassische Bewegungsmelder wird nun abgelöst, und zwar durch radargestützte Präsenzmelder. Diese erfassen selbst kleinste Mikrobewegungen und können damit wesentlich besser erkennen, ob sich aktuell eine Person im Raum befindet oder nicht. Dadurch wird es möglich, das Licht exakt zu steuern.

Smartes Lichtkonzept - © Vecislavas Popa via pexels
Smartes Lichtkonzept (© Vecislavas Popa via pexels)

Smarte Lüftungssysteme

Ein gesundes Raumklima ist Trumpf. Doch die Realität sieht, vor allem in älteren Gebäuden, oft anders aus: Eine zu hohe Luftfeuchtigkeit begünstigt Schimmel. Und meist kann auch tägliches Lüften diesen nicht verscheuchen. Doch zum Glück dreht sich die Welt in Sachen Technik weiter, sodass heute immer mehr moderne Lüftungsanlagen zum Einsatz kommen. Eine Innovation, die dabei gekommen ist, um zu bleiben, ist die kontrollierte Wohnraumlüftung. Sie saugt frische Außenluft an, befreit sie von Staub, Pollen, Insekten und Co. und leitet sie sodann in die verschiedenen Räume weiter. Gleichzeitig wird die Abluft aus Feuchträumen, wie etwa dem Badezimmer, nach außen transportiert. Schimmel hat so keine Chance.

Die KI als zuverlässiger Helfer

Und schließlich macht auch Künstliche Intelligenz nicht vor der Baubranche Halt. Sie wird zum Beispiel schon in der Planungsphase genutzt, denn damit lassen sich etwa Entwürfe verschiedener Optionen oder Ansichten rascher erstellen. Auch KI-Prognosealgorithmen zählen zu den großen Errungenschaften unserer Zeit. Sie schätzen beispielsweise zuverlässig die Dauer oder die Kosten von Bauprojekten ab, wodurch Mankos und zusätzliche Ausgaben rascher ins Blickfeld rücken. Ebenso kommt KI direkt bei Bauarbeitern zum Einsatz, um Aufgaben abzubilden sowie die Kommunikation untereinander zu verbessern. Am Bau arbeiten häufig unterschiedliche Nationalitäten zusammen, wodurch Übersetzungen besonders relevant werden.