Wasserschäden am Haus – Handlungstipps für Hausbesitzer und Mieter
Bei feuchten oder gar nassen Stellen in Gebäuden ist schnelles Handeln ein Muss. Dies gilt insbesondere dann, wenn sich die Ursache des Wasserschadens nicht eindeutig klären und umgehend beheben lässt. Mit einer fachgerechten Rohrbruchortung kann die Quelle des austretenden Wassers zügig ermittelt werden, was wiederum teuren Folgeschäden vorbeugt.
Sinnvolle Erste-Hilfe-Maßnahmen
Wasserschäden können vielfältige Gründe haben. Defekte Wasserleitungen an Waschmaschine oder Spülmaschine sind ebenso möglich wie Rost an den wasserführenden Rohren innerhalb der Wände oder Frost. Besonders häufig kommt es zu Rohrbrüchen. Wird festgestellt, dass sich Wasser unkontrolliert ausbreitet, ist die Wasserzufuhr schnellstmöglich abzustellen. Ein typisches Anzeichen sind feuchte Wände und Decken. Der Ursprung des Wasserschadens kann sich allerdings an einer anderen Stelle im Gebäude befinden.
„Oftmals treten diese feuchten Stellen nicht direkt im defekten Mauerbereich auf, denn das Wasser kann auch innerhalb der Bausubstanz wandern", erklärte uns Michael Grübel, Fachmann eines Trocknungsfachbetrieb in einem Ratgeber zur Erkennung von Rohrbrüchen. Das Unternehmen nutzt unter anderem Wärmebildkameras und Akustikgeräte zur effektiven Rohrbruchortung (auch Leckage- oder Leckortung genannt) und erklärt seine modernen Verfahren in verständlichen Videos.
Vom Aufbrechen der Wände in Eigenregie ist grundsätzlich abzuraten. Ohne Expertenrat lässt sich die Ursache eines Rohrbruchs innerhalb der Bausubstanz nur mühsam und kostspielig orten. Stattdessen sollte bei Verdacht auf einen Rohrbruch nach dem Schließen des Absperr- beziehungsweise Hauptwasserhahns umgehend ein seriöser Fachbetrieb für gezielte Leckortungen kontaktiert werden. Durch schnelles Handeln vermeiden Sie unnötige Bauschäden wie Schimmelpilzbefall oder gar Beeinträchtigungen der Statik und damit nicht zu unterschätzende Kosten.
Wichtig: Weil das Wasser bei der Ausbreitung in der Immobilie mit Strom in Kontakt kommen könnte, muss neben der Wasser- auch die Stromzufuhr unterbrochen werden. Ansonsten drohen Stromschläge und Kurzschlüsse. Sogar Brände können als Folge entstehen.
Mieter in der Pflicht
Einen Wasserschaden müssen Mieter ihrem Vermieter umgehend melden. Hat der Mieter Kenntnis über den Schaden und versäumt die Meldung, kann er für die Folgeschäden verantwortlich gemacht werden. Unter Umständen muss er für die Kosten der Wasserschadensanierung voll oder teilweise aufkommen.
Wichtige Versicherungen
Viele Wasserschäden sind über individuelle Versicherungen abgedeckt. Während die Wohngebäudeversicherung die Kosten für Wasserschäden durch Leitungs- und Abwasser übernimmt, zahlt die Elementarschadenversicherung bei diesen Ursachen:
· Hochwasser
· Rückstau
· Schneedruck
· Erdrutsch
· Erdbeben
· Lawinen
Möchten Sie nicht nur fest mit dem Gebäude verbundene Elemente versichern, sondern auch die bewegliche Einrichtung (z. B. Möbel, Elektrogeräte), benötigen Sie eine ergänzende Hausratversicherung.
Wichtig im Schadensfall – Versicherung informieren!
Damit die entsprechende Versicherung die Schadensregulierung übernimmt, muss sie vor Beginn jeglicher Reparaturarbeiten über den Wasserschaden informiert werden. Der Versicherer entscheidet anschließend über das weitere Vorgehen. Beispielsweise, ob ein Sachverständiger hinzugezogen wird. Oft machen die Versicherungsgesellschaften auch Vorschläge für Fachfirmen zur Schadenssanierung. Da die Folgeschäden umso größer ausfallen, je mehr Zeit das Wasser zur Ausbreitung hat, sind regional ansässige Unternehmen vorteilhaft. Sie sind schnell vor Ort und mindern durch die kurze Reaktionszeit den finanziellen Aufwand zur Wasserschadenssanierung. Das liegt auch im Interesse der Versicherung.
Vorausgesetzt die erforderlichen Maßnahmen liegen im Bereich der Zumutbarkeit, müssen Versicherte diese ergreifen, um die Kosten des Schadens einzudämmen. Ist Wasser zum Beispiel aus einem freiliegenden Rohr ausgetreten und hat sich auf dem Fußboden gesammelt, sollte die Feuchtigkeit möglichst zügig entfernt werden. Kleinere Mengen lassen sich mit Lappen oder Handtüchern aufnehmen – das schützt die betroffenen Bodenbeläge und deren Unterbau.
Ist die Versicherung einverstanden, dürfen Sie mit den Aufräumarbeiten beginnen. Jetzt können Sie gefährdete Einrichtungsgegenstände in Sicherheit bringen und alle durchnässten Elemente aus dem Haus schaffen. Das mindert die Luftfeuchtigkeit und beugt Schimmelbildung vor.
Tipp: Dokumentieren Sie den Schaden sorgfältig durch Fotografieren der beschädigten Stellen, Räume und Gegenstände. Notieren Sie alles und warten Sie mit der Entsorgung zerstörter Dinge, bis Ihre Versicherung den Schaden vollständig aufgenommen hat!