Was muss man über die aktuellen Bautrends wissen?
Ebenfalls etwas futuristisch mutet die moderne Haustechnik an. Der Kühlschrank soll einem so in Zukunft den Einkauf zum Teil abnehmen; via Smartphone kann entschieden werden, wann sich die Heizung einzuschalten, die Markise auszurollen und das Garagentor zu öffnen hat. Will man sich diesen Komfort gönnen, sollte das Baubudget dafür eine Extrasumme von mindestens 10.000 Euro bereithalten.
Die Digitalisierung umfasst inzwischen nicht nur den Betrieb eines Hauses, sondern erleichtert auch den Beteiligten der Baubranche das Leben immens. Stichwort: Building Information Modeling, BIM. Darunter versteht man das virtuelle und integrierte Planen von Bauwerken am PC. Doch die Branche braucht diesbezügliche verbindliche Standards. Deshalb hat beispielsweise die Österreichischen Bautechnik Vereinigung öbv einen Arbeitskreis mit Vertretern der gesamten österreichischen Bauwirtschaft für den Hoch- und Tiefbau gegründet, um BIM-spezifisches Wissen zu koordinieren, weiterzuentwickeln und dabei zu helfen, es in den Unternehmen zu implementieren.
Damit dürfte es dann auch leichter werden, einem weiteren Trend zu entsprechen, nämlich jenem zur Leichtbauweise. Holz-Bauwerke dieser Art haben einen hohen Vorfertigungsgrad und damit eindeutige wirtschaftliche Vorteile. Der rasche Baufortschritt spart Kosten, ebenso wie die kurzen Trocknungszeiten, in denen man weniger Miete zahlen muss. Die schlanken Konstruktionen schenken mehr Wohnnutzfläche bei guter Dämmung. Und auch für Großprojekte wird Holz als Baustoff immer beliebter. Weil: Es ist leicht, hat ein hohes Dämmniveau und ist genauso tragfähig wie Stahl oder Beton. Sichtbar ist das etwa beim Projekt „Green Building Holzhaus" in Baden-Württemberg oder beim Projekt „Holzhaus am Waldpark" in Potsdam, das dieses Jahr fertiggestellt werden soll. Der Trend, naturfreundlich zu Bauen und die Umwelt mitzudenken, macht sich verstärkt auch bei Gebäuden bemerkbar, die Wohnen und Arbeiten miteinander verbinden sollen – sichtbar etwa in Österreich beim Projekt „Denk Drei" in Wien. Der dazu, scheinbar gegenläufige Trend nennt sich Slow Architecture. Er beschreibt eine Art des Bauens, die organisch wächst und schrittweise erfolgt. Doch wer sich genauer mit diesem Thema beschäftigt, wird erkennen: Es ist beides möglich.