Viel Bauland - überall in der Stadt
Pirna startet Wohnbau-Offensive -bis zum Jahr 2020 sollen es 40.000 Einwohner werden.
"Pirna ist keine Maus", macht Bürgermeister Eckhard Lang klar, als er von dem kleinen Tier erzählt, welches sich gut im Speckgürtel ernähren kann. "Aber Pirna gehört natürlich zum Speckgürtel von Dresden." Und damit geht es der Stadt an der Elbe gut. Ihr größtes Ziel: Sie will wachsen - und zwar um Häuser und Einwohner. "Wir haben eine Vision", so Pirnas Bürgermeister. "Wir wollen bis zum Jahr 2020 die Zahl der Einwohner auf 40000 steigern." Zum Vergleich: Derzeit sind es um die 38000. Es gab allerdings - in den 1970er-Jahren, als die Industrie noch stark und auch umweltbelastend agierte - schon mal knapp 50000 Pirnaer.
Dies könnte durchaus das langfristige Ziel sein. Das sei mit guter und weitsichtiger Planung zu schaffen, sagt Christian Flörke, der Geschäftsführer der Stadtentwicklungsgesellschaft (SEP).
Immerhin: Nach der Wende sei die Industrie fast komplett zusammengebrochen. "Wir mussten fast bei null wieder anfangen." Dafür sei Pirna nun keine Industriestadt mehr, sondern eine Stadt vorwiegend für mittelständische Unternehmen und "mit deutlich mehr Lebensqualität". Das sieht man übrigens auf den ersten Blick in der Altstadt: Die Fassaden sind fast durchweg saniert, laut Verwaltung über 90 Prozent. Die Geschäfte wirken belebt, und allerorten sieht man Plakate mit Veranstaltungshinweisen. Das Mittelzentrum ist Sitz zahlreicher Vewaltungsbehörden und verfügt über eine gut ausgebaute soziale Infrastruktur.
Etwa 200 Baulücken in der Stadt
Leer stehende Häuser dagegen muss man intensiv suchen, Schilder mit der Aufschrift "Vermietung" oder "Verkauf" ebenso. "Wir haben einen Nachfragemarkt", sagt Christian Flörke. "Es werden Wohnraum in zentralen Lagen und insbesondere Grundstücke für den Bau von Einfamilienhäusern gebraucht."
Deshalb hat sich die Stadt ein Wohnbau-Ziel gesetzt: In den nächsten fünf Jahren soll Bauland bereitgestellt werden für 450 Wohneinheiten. Macht etwa ein Plus von 1000 Einwohnern. Steffen Möhrs, der Fachgruppenleiter Stadtentwicklung, breitet zwei Karten aus, Luftbildaufnahmen von Pirna rechts- und linkselbisch mit sehr viel Grün, durchzogen von einem dunklen blaugrünen Fluss, der Elbe. Man sieht auf graue und rote Dächer und hellgraue Kästchen, die Gewerbeflächen ahnen lassen. Das Spannendste an den beiden Karten sind jedoch die hellrot und knallgelb eingezeichneten Flächen - insgesamt 37 Standorte.