Neues Wohnen in Chemnitzer City
Es war ein jahrelanges Hin und Her zwischen einem aufwändigen Verwaltungsverfahren und den City-Bebauungsplänen. Fast wäre es an der Bürokratie gescheitert, aber jetzt kann die Bebauung an der Aue endlich durchstarten.
2011 hat die WCW (Wohnungsbau-Genossenschaft Chemnitz-West) das Grundstück an der Chemnitzer Aue zwischen Gunzenhauser-Museum und Deutscher Bank gekauft. Vorstandsvorsitzender Stefan Stein wollte spätestens 2013 den ersten Spatenstich für die Wohnhäuser setzen. Doch dann grätschte ein derart komplexes Verwaltungsverfahren dazwischen, dass Baubürgermeisterin Petra Wesseler nicht mehr mit einer Einigung vor 2016 rechnete.
Im Einzelnen ging es um einen notwendigen Tausch von Teilflächen innerhalb des geplanten Areals. Doch am Ende wurden die Hürden schneller weggeräumt als erwartet, und der Grundstücksaustausch ging durch. Jetzt müssen zwar noch notwendige Änderungen am Bauplan vorgenommen werden, aber das soll den Baubeginn nicht weiter verzögern.
Der Bauantrag des WCWs ist der erste Geschoss-Wohnungsbau in der Chemnitzer Innenstadt seit zehn Jahren. Hier sollen insgesamt 31 Zwei- bis Vier-Raum-Wohnungen entstehen. Darüber hinaus soll das Erdgeschoss Abstellräume und Auto-Stellplätze liefern. Besonders letztere sind in Chemnitz Mangelware. Wer nicht gerade einen Kleinwagen fährt, sondern ein größeres Kaliber wie einen SUV, hat es in Chemnitz schwer, einen Stellplatz zu finden. Dabei trägt ein sicherer Parkplatz maßgeblich zur Wohnqualität bei. Ein aktueller Artikel aus der Welt geht sogar noch einen Schritt weiter und bezeichnet Parkhäuser als ein wichtiges Kulturgut.
Inzwischen hat die WCW den Bauantrag für drei Gebäude an der Aue gestellt: ein Gebäude mit vier Etagen und zwei mit drei Etagen, die miteinander verbunden werden sollen. Die Investitionshöhe wird auf rund sechs Millionen Euro beziffert. Die Miete soll sich zwischen 7,50 und 8 Euro pro Quadratmeter einpendeln. Parallel zum Bauvorhaben setzt die Stadt Chemnitz auch ein Radweg-Projekt um, damit nicht nur Autofahrer auf ihre Kosten kommen.
Neben dem Bauprojekt an der Aue wird noch bis Juni dieses Jahres am Umbau von 48 WCW-Wohnungen an der Irkutsker Straße gearbeitet. Wie die Freie Presse berichtet, beziehen sich die Umbaumaßnahmen vor allem auf ein barrierefreies Wohnen. Die dadurch entstehenden Wohneinheiten richten sich demnach an ältere Menschen. Die Gesamtkosten der seit Juli 2014 laufenden Sanierungen betragen 2,8 Millionen Euro. Eine weitere Sanierung eines Wohnblocks auf der Irkutsker Straße erfolgt Anfang 2016. Dabei sollen zwei mittlere Eingänge abgerissen werden und an ihrer Stelle neue Wohnungs-Grundrisse entstehen.