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Guss einer Bodenplatte | © fotosforyou_rk via pixabay

Keller vs. Bodenplatte

Keller oder Bodenplatte? Diese Frage stellen sich viele Bauherren gleich zu Beginn ihrer Bauplanung. Tatsächlich ist es gar nicht so einfach, sich für oder gegen eine der beiden Optionen zu entscheiden. Daher werfen viele einen ersten Blick auf die jeweiligen Kosten. Doch was kostet ein Keller nun im Vergleich zu einer Bodenplatte? Und welche Pros und Contras gibt es?

Braucht man einen Keller?

Die Frage, ob ein Keller wirklich nötig ist, stellen sich viele Bauherren. Da sie es sich aussuchen können, ob sie einen Keller oder eine Bodenplatte bauen, fallen die Entscheidungen ganz unterschiedlich aus. Nicht zuletzt Anbieter von Fertigkellern zeigen jedoch, wie vorteilhaft ein Keller gegenüber einer Bodenplatte sein kann. Oft dient dieser als Lagerraum für Heizung, Waschmaschine und Trockner oder als Abstellkammer. In einigen Fällen befindet sich der Keller ganz oder nur zum Teil unter der Erde. Mit einer Lüftung und entsprechender Dichtung lässt sich der Keller sogar als Hobby- oder Wohnraum nutzen. Dadurch kann man den Wohnbereich geschickt erweitern. Die Möglichkeiten, die ein Keller zu bieten hat, sind somit vielfältig. Man sollte daher beim Hausbau immer auf individuellen Wünschen achten, wenn es um die Frage geht, ob ein Keller wirklich sinnvoll ist. Für die einen ist er ein Muss. Andere wiederum können gut auf ihn verzichten.

Kellerarten

Allgemein spricht man von drei verschiedenen Kellerarten, die bei einem Hausbau infrage kommen. Da wäre zunächst der Hauskeller: Er entspricht der Grundfläche des Hauses und ist meist von außen oder von innen mit einer Treppe erreichbar. Er wird errichtet, indem die Mauern vor Ort gegossen oder gemauert werden. Auch Fertig-Hauskeller gibt es: Sie werden vorgefertigt auf die Baustelle geliefert und dort zusammengesetzt.

So kann ein Keller auch aussehen. - © JamesDeMers via pixabay
So kann ein Keller auch aussehen. (© JamesDeMers via pixabay)

Der Hochkeller ragt zu einem gewissen Teil über dem Erdboden. Durch die Erhöhung kann man hier auch Fenster anbringen. Sie liefern Tageslicht, sodass diese Kellerräume als Wohn- und Hobbykeller genutzt werden. Einige nutzen solche Keller beispielsweise auch als Homeoffice.

Die letzte Variante ist der sogenannte Kriechkeller. Wie der Name andeutet, ist diese Form des Kellers sehr niedrig. Man kann darin nicht aufrecht stehen, sondern nur kriechen. Hier befinden sich meist Strom- und Rohrleitungen, die für Wartungen recht gut erreichbar sind.

Kosten für die Errichtung des Kellers

Die Kosten für einen Keller variieren je nach Kellerart und dem vorherrschenden Geländetyp. So handelt es sich bei einem Kriechkeller um die günstigste Variante. Immerhin eignen sich diese Kellerräume höchstens als Lagerfläche, keines Falles aber als Wohnfläche.

Selbstverständlich entstehen für jeden Keller andere Kosten. Immerhin ist jedes Bauvorhaben recht individuell zu betrachten. Pro Keller können Bauherren jedoch mit Mehrkosten von 180 bis 435 Euro pro Quadratmeter rechnen. Somit ist der Bau eines Kellers nicht immer ein allzu günstiges Unterfangen.

Alternative zum Keller - Bodenplatte

Bei einer Bodenplatte handelt es sich um eine häufig genutzte Alternative zum Keller. Sie bildet das Fundament eines Hauses und ist für die Standsicherheit der Immobilie verantwortlich. Die Bodenplatte kann großflächig als sogenannte Fundamentplatte verlaufen. Es ist aber auch möglich, sie als Streifenfundament, in vereinzelten Linien oder punktuell als Punktfundament zu verlegen.

Die Bodenplatte wird vor allem aus Kostengründen gerne genutzt. Sie ist wesentlich günstiger als ein Keller. Der Preis für eine Bodenplatte variiert selbstverständlich. Experten geben jedoch zwischen 140 und 170 Euro pro Quadratmeter als Richtwert an.

Keller oder Bodenplatte - Entscheidet wirklich nur der Preis?

Bauherren sollten selbstverständlich immer ihre Finanzen im Blick behalten. Andernfalls lässt sich ein erfolgreicher Hausbau kaum umsetzen. Jedoch sollte man nicht am falschen Ende sparen. Woher weiß man nun, ob es für die Immobilie eine Bodenplatte oder ein Keller sein soll?

Auch wenn ein Keller mit höheren Kosten einhergeht, kann er viele Vorteile mit sich bringen. Er bietet mehr Platz als eine Bodenplatte auf dem Grundstück, ermöglicht zusätzlichen Stauraum und schafft einen Ort für die Haustechnik oder kann als Waschraum fungieren. Wer seine Immobilie zu einem späteren Zeitpunkt gerne verkaufen möchte, genießt einen weiteren Pluspunkt: Häuser mit Keller haben einen höheren Marktwert als Häuser mit Bodenplatte. Außerdem gilt: die zusätzliche Fläche kann vermietet werden. Somit ist es nicht nur eine Frage der Kosten, ob man sich für einen Keller oder eine Bodenplatte entscheidet.

Ein Keller kostet im Grunde deutlich mehr als eine Bodenplatte. Ob man sich jedoch aus dem Grund dagegen entscheidet, hängt vom Bauherrn ganz individuell ab. Immerhin kann ein Keller die Gesamtplanung der Nutzung des Hauses sogar vereinfachen und bringt in dem Kontext eine Menge an Vorteilen mit sich, die eine Bodenplatte nicht bietet. Daher gilt: Man sollte beim Hausbau die individuellen Anforderungen der späteren Bewohner vordergründig berücksichtigen.