Heizen ohne Gas - was sind die Alternativen?
In Deutschland werden zum jetzigen Zeitpunkt hauptsächlich fossile Brennstoffe zum Heizen verwendet.
In den letzten Monaten sind die Preise für Strom und Gas stark gestiegen. Die Bundesregierung hat vorausgesagt, dass die Preise für Gas und Strom in den kommenden Jahren noch weiter ansteigen werden. Viele Haushalte und Verbraucher suchen nach Alternativen zum Heizen mit Gas. Die Alternativen sind fast alle auch deutlich ökologischer und haben geringere Auswirkungen auf die Umwelt.
Welche Alternativen zur Gasheizung gibt es?
Heizen mit Gas wird immer teurer. Haushalte können nicht nur die Heizkosten reduzieren, sondern verbessern damit zudem ihren ökologischen Fußabdruck.
Die Wärmepumpe
Haushalte können eine Wärmepumpe nutzen. Wärmepumpen nutzen in der Regel Sonnenenergie, die in Flüssigkeit, der Luft oder der Erde gespeichert ist. In einem Kollektor oder einer speziellen Sonde wird die Sonnenenergie gespeichert und in einen speziellen Kondensator geleitet. Mit Hilfe von Strom kann die Flüssigkeit erwärmt und kondensiert werden. Bei diesem Vorgang wird Wärme freigesetzt. Diese Wärme kann an die Heizung weitergeleitet werden. Wenn die Flüssigkeit abkühlt, fließt sie zur Wärmepumpe zurück. Im Vergleich zum Heizen mit Gas werden weniger CO₂-Emissionen erzeugt. Zudem muss man nicht auf die Öl- und Gas-Preise achten. Ein weiterer Vorteil von Wärmepumpen ist, dass die Geräte ganzjährig genutzt werden können. Haushalte können sich für Wärmepumpen über Fördermittel erkundigen. Im Vergleich zu anderen Heizsystemen ist die Montage von Wärmepumpen relativ einfach. Für den Betrieb von Wärmepumpen werden kein Holz, Öl oder Gas benötigt. Eine Wärmepumpe kann mit Sole, Wasser oder Luft funktionieren. Private Haushalte müssen sich vor der Entscheidung genau über die einzelnen Varianten informieren. Die Begebenheiten vor Ort haben große Auswirkungen auf das Modell einer Wärmepumpe.
Hybridheizsystem mit Gasheizung und Wärmepumpe
Wärmepumpen können auch mit einer klassischen Gasheizung kombiniert werden. Bei diesem Heizsystem werden erneuerbare Energie und herkömmliches Gas kombiniert. Die Energieversorgung ist ganzjährig gesichert und die Betriebskosten können reduziert werden. Die Kombination aus Gasheizung und Wärmepumpe ist effizienter als klassisches Heizen mit Gas. Im Neubau oder Altbau wird von einem Fachbetrieb eine Hybridwärmepumpe eingebaut. Meistens handelt es sich um eine Wärmepumpe für Luft und Wasser.
Solarthermie
Bei einer Solarthermie wird Sonnenenergie für das warme Wasser oder zum Heizen verwendet. Auf dem Dach eines Hauses werden Solarkollektoren installiert, die die Sonnenenergie auffangen und speichern können. Solarkollektoren enthalten eine spezielle Flüssigkeit, die durch die Sonnenstrahlen am Tag erwärmt werden. Die erwärmte Flüssigkeit wird dann an einen Wärmetauscher weitergeleitet und kann das Wasser im Haus erwärmen. Solarthermie ist auch eine emissionsarme Methode und hat eine einfache Funktionsweise. Die Technik ist wartungsarm und das Heizsystem lässt sich im Haus einfach installieren. Eine Solarthermie wird auch staatlich gefördert.
Hybridheizsystem mit Gas plus Solarenergie
Verbraucher können sich auch für ein Hybridheizsystem entscheiden. Im Grunde genommen handelt es sich um eine Gasheizung, die mit einem Primärkreis gekoppelt wird, wodurch Wasser durch Solarkollektoren schon vorgewärmt eingespeist wird. Die Gasheizung muss nur noch ein paar fehlende Grad hinzuheizen oder auch gar nichts tun, da die Kollektoren in den meisten Monaten schon genug Wärme generieren.
Brennstoffzellenheizsystem
Ein Brennstoffzellenheizsystem erzeugt Wärme und Strom und gehört zu den neuesten Systemen am Markt. In der Brennstoffzelle kann Strom und Wärmeenergie erzeugt werden. Auf diese Weise können Haushalte günstig Wärme und Strom selbst und recht autark erzeugen. Das Heizsystem nimmt wenig Platz im Haus weg und kann von einem Fachbetrieb installiert werden. Die Heiztechnik ist wartungs- und sehr geräuscharm.
Heizen mit Holz
Eine weitere Alternativ zum Heizen mit Gas ist der nachwachsende Rohstoff Holz. Bei der Holzfeuerung entstehen auch Emissionen. Allerdings würden beim Verrotten des Holzes auch ähnliche Mengen an Emissionen freigesetzt werden. Für die Holzfeuerung wird Holz benötigt, das abgeholzt werden muss. Bäume sind jedoch für die Umwelt und die Luft enorm wichtig. Zum Heizen kann Abfallholz genutzt werden, um die Methode noch klimafreundlicher zu gestalten. Die Holzfeuerung ist im Vergleich zu anderen Methoden wartungsaufwändiger und es entstehen auch höhere Betriebskosten. Der Heizkessel für das Holz muss regelmäßig gepflegt, gewartet und immer ausreichend befüllt sein. Haushalte benötigen auf dem Grundstück auch genügend Platz, um das Feuerholz zu lagern.
Elektroheizung
Ein Haus oder eine Wohnung kann auch mit einer Elektroheizung beheizt werden. Das Praktische einer Elektroheizung ist, dass das moderne Heizsystem auch mit einer Photovoltaik-Anlage kombiniert werden kann. Manche Haushalte nutzen einen Elektroheizkörper als zusätzliches Heizsystem, um Wärme zu erzeugen. Haushalte sollten sich vor der Installation einer Elektroheizung über die Anwendung informieren. So können höhere Heizkosten vermieden werden. Als Unterstützung kann ein Elektroheizkörper am Boden oder an Wänden im Haus oder in der Wohnung installiert werden. So wird die Wärmeerzeugung in einem großen Raum unterstützt. Elektroheizungen können auch in älteren Häusern und Wohnungen eingebaut werden. Inzwischen gibt es auch schon sehr leistungsstarke Infrarotheizkörper, auf die wir weiter unten im Artikel noch kurz eingehen werden.
Fernwärme als Alternative
Bei dieser Alternative wird das Heizsystem eines Hauses mit einem Fernwärmenetz verbunden. Das Haus oder die Wohnung wird dann von einem regionalen Heizkraftwerk mit Warmwasser versorgt. Energie für eine Fernwärmeheizung kann aus unterschiedlichen Quellen kommen. Hausbesitzer sollten sich bei dieser Methode über die Herkunft der Wärmeenergie informieren, denn liefert diese ein Gasverbrenner, hängt man automatisch wieder mit am Gaspreis, was man dann nicht mehr steuern kann. Für den Hausbesitzer entstehen oft gar keine zusätzlichen Wartungs- und Installationskosten, was aber alles immer ein bisschen vom Anbieter abhängt.
Verschiedene Heizstrahler und Gasheizgeräte
Hausbesitzer können sich für einen Elektroheizstrahler entscheiden. Die meisten Elektroheizstrahler funktionieren inzwischen via energiesparendere Infrarotstrahlungswärme. Eine klassische Gasheizung erzeugt Konvektions-Wärme. Mit einem Elektroheizstrahler kann schnell die gewünschte Temperatur im Raum erreicht werden. Im Vergleich zu einer klassischen Gasheizung können mit einem Heizstrahler verschiedene Bereiche im Raum punktgenau erwärmt werden und es wird auch kein Staub durch Gebläse aufgewirbelt. Außerdem gibt es In einem Infrarotheizstrahler mehrere Aluminium-Körper, in denen das Infrarot-Licht reflektiert wird. Es gibt solche Strahler in verschiedenen Größen Ausführungen. Hausbesitzer können einen Infrarotheizstrahler punktgenau einsetzen. Zudem verbrauchen diese Strahler weniger Strom als ein normaler Lufterhitzer.