Die Treppe im Flur immer noch im Rohbau?

Treppen sind nicht nur kleine Desigobjekte in jedem Haus, sie haben statische und ganz praktische Aufgaben zu erfüllen und sind auch aus sicherheitstechnischen Gründen durchaus relevant.

Will man sich tatsächlich an den Treppenbau selber heranwagen, wie geht man vor und welche Schritte und sicherheitsrelevante Überlegungen sind dazu überhaupt nötig?

Der Materialbedarf

Sollten Sie das Treppengeländer selbst zu errichten gedenken, müssen Sie, bevor es ans Bauen geht, einige Dinge in Betracht ziehen. So gilt es beispielsweise, den Materialbedarf festzuhalten. Worauf wollen Sie bei der Konstruktion des Geländers zurückgreifen? Es gibt diverse Werkstoffe, mit denen Sie arbeiten können.

Bei Treppen ein Muss, diverse Sicherheitsaspekte

Unterhalten Sie sich mit Ihrem Bauamt vor Ort und besprechen Sie die notwendigen Schritte. Dort erfahren Sie, ob Sie überhaupt tätig sein dürfen –  es ist ja durchaus möglich, dass bei einer gekauften Alt-Immobilie nicht allzu viel getan werden darf, da der Denkmalschutz greifen könnte. Außerdem gilt es, das Bauordnungsrecht zu beachten. Beispielsweise heißt es beim Bau eines Treppengeländers laut TÜV Süd: „Das Bauordnungsrecht gibt für eine mögliche Absturzhöhe von bis zu 12 Meter eine Geländerhöhe von 90 cm vor, darüber 110 cm.“ Ferner existiert die DIN 18065. In dieser wird eine Mindesthöhe für die Sicherung gegen das Überklettern des Geländers durch Kleinkinder festgehalten, weshalb das Geländer auch möglichst so geplant werden sollte, dass die Stäbe am besten horizontal angebracht werden. Sollten nur vertikale Streben geplant sein, so sollten diese am besten einen sehr kleinen Abstand voneinander haben (siehe DIN-Vorschriften zum Treppenbau) ebenfalls um Kleinkinder vom Überklettern des Geländers abzuhalten.

Die Planung

Um die Größe der Treppe zu ermitteln, müssen Sie herausfinden, wie groß die Lauflänge ist, die Stufenanzahl, die Steigungshöhe, die Auftrittsbreite und die Treppensteigung. Sie erfahren im folgenden Abschnitt, was diese Variablen beinhalten und wie sie errechnet werden können.

Beginnen wir bei der  Lauflänge: Hierbei  handelt es sich um die Länge einer geraden Treppe. Um diese zu errechnen, multiplizieren Sie die die Stufentiefe, die sogenannte Auftrittsbreite mit der Anzahl der Stufen. Die  Stufenanzahl kalkulieren Sie, in dem Sie die Höhe des Geschosses durch die Steigungshöhe dividieren. Hierbei handelt es sich um die Höhe der einzelnen Stufen. Um diese zu errechnen, teilen Sie die Stufenanzahl durch die Geschosshöhe. Am komfortabelsten und sichersten werden 16 bis 18 Zentimeter Stufenhöhe geplant. Die Stufenbreite, also die Frage „Wie viel Platz hat der Fuß auf der Stufe“, muss auch beachtet werden. Sie sollte nicht unter 63 Zentimetern liegen. Letztlich noch die Steigung: Die erhält man, wenn die Geschosshöhe durch die Lauflänge dividiert wird. Ein passendes Edelstahl-Treppengeländer kann man mit Bausätzen und etwas handwerklichem Geschick auch selbst herstellen.          

Beim Treppenbau gibt es unbedingt einiges zu beachten

• Schrittmaßregel: Das Schrittmaß einer erwachsenen Person beträgt im Schnitt 63 Zentimeter. Die dazugehörige Formel lautet: 2*Steigungshöhe + Auftritt, weswegen die Auftrittsbreite ja den entsprechenden Gegenwert darstellt.
• Sicherheitsregel:  Steigungshöhe + Auftrittsbreite. Diese sollte 46 Zentimeter ergeben. So ist sichergestellt, dass die Stufe nicht zu klein ist und auch keine Sturzgefahr droht.
• Über die Bequemlichkeitsregel errechnet sich die Bequemlichkeit des Auf- und Abstieges. Bei einer Treppe mit zirka 30 Grad Neigung sollte das Ergebnis der Formel „Auftrittsbreite subtrahiert von Steigungshöhe“ 12 Zentimeter ergeben.

Der Bau

Zunächst müssen die Einzelteile zugeschnitten werden. Anschließend alles verschrauben und die Füllungen vorbereiten, dann den Handlauf anbringen, diesen ebenfalls verschrauben und Holztreppen zum Schluß noch versiegeln. Jetzt werden in die Treppenstufen und den Handlauf Löcher gefräst und anschließend die Längsstangen eingesetzt. Nachdem die Treppe fertig montiert ist, lässt sich garantiert eine zum Treppenhaus und der Treppe passende Beleuchtungslösung finden.

Die Kosten

Das kommt immer auch ein bisschen darauf an, welchen Werkstoff man verwendet. Holzgeländer, aber auch Edelstahl und Schmiedeeisen kosten zwischen 80 und 100 Euro pro Meter. Sollte man noch exklusivere Vorstellungen haben – etwa Glas oder Plexiglas, kann man durchaus mit etwa 500 Euro je Meter kalkulieren.