"Der Sachschaden ist nicht das Schlimmste"
Machen Zeitschaltungen für Licht oder Fernseher Sinn, um den Eindruck zu erwecken, es sei jemand zu Hause? Die Täter wollen unsichtbar bleiben. Sie kommen am liebsten, wenn niemand zu Hause ist. Deshalb machen solche Zeitschaltungen durchaus Sinn. Was noch wichtig ist: Die Einbrecher nutzen außerdem am liebsten die von der Straße abgewandten Nebeneingangs- oder auch Terrassentüren. Diese sollten in jedem Fall einbruchhemmend sein - und, wie auch die Haustür, zwei Mal zugeschlossen werden. Gekippte Fenster sind leichtsinnig, wenn niemand zu Hause ist. Da gibt es dann auch Probleme mit der Versicherung.
Was wird am liebsten entwendet?
Alles, was wertvoll ist und gut transportiert werden kann, also Schmuck, Bargeld, Münzen oder auch Handys oder Tablets. Der Sachschaden ist aber oft nicht das Schlimmste. Er ist ärgerlich, ja - aber viele Menschen bekommen nach einem Einbruch ein regelrechtes Trauma. Sie haben ihre Sicherheit verloren und fühlen sich in den eigenen Wänden nicht mehr wohl. Betroffene, die nachts nicht mehr richtig schlafen können, sind keine Einzelfälle. Und einige müssen sogar umziehen.
Messe-Schwerpunkt "Sicherheit in Haus und Wohnung"
Die Polizei und Hersteller von Sicherheitstechnik haben auf der Baufachmesse einen Gemeinschaftsstand organisiert. "Die Prävention wird stärker in den Mittelpunkt gerückt", heißt es vom Veranstalter ORTEC. Relativ einfache Sicherheitsvorkehrungen könnten noch mehr Einbrüche verhindern. "Am besten und kostengünstigsten ist es, schon beim Hausbau den Einbruchschutz mit einzuplanen. Aber auch die Nachrüstung einer zusätzlichen Einbruchsicherung muss weder teuer noch kompliziert sein", so die Organisatoren. Sie bieten Produkte und Lösungen in den Bereichen der mechanischen, mechatronischen und elektronischen Sicherheitstechnik.
Unabhängig von der Messe bekommt man bei der Polizeilichen Beratungsstelle Dresden kostenfrei Informationen, worauf beim Neubau eines Hauses in puncto Einbruchschutz zu achten ist und auch, wie der Altbau entsprechend nachgerüstet werden kann. Die Beamten sind unter Telefon: 0351 4832243 erreichbar, besser jedoch über E-Mail: [email protected]. Informieren kann man sich auch im Internet unter www.polizei-beratung.de und www.einbruchschutz.polizei-beratung.de
Staatliche Förderung
Maßnahmen des Einbruchschutzes werden von der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) gefördert. Sie müssen allerdings im unmittelbaren Zusammenhang mit barrierereduzierenden Maßnahmen oder energetischer Sanierung stehen. Der Finanzanreiz besteht in Zuschüssen oder zinsgünstigen Darlehen der Förderprogramme "Altersgerecht Umbauen" und "Energieeffizient Sanieren". Der Innenminister und Kuratoriumspräsident der Stiftung Deutsches Forum für Kriminalprävention (DFK), Thomas de Maizière, erklärt dazu: "Einbruchschutz wirkt. Sicherheitstechnik hilft nicht nur beim Schutz vor Wohnungseinbruch, sondern kann auch das Entdeckungs- und Ergreifungsrisiko für den Täter erhöhen." Ergänzend zum Förderprogramm des Bundes bieten einige Länder eigene Programme an. Eine Übersicht dazu hat das DFK in seiner Internetpräsenz unter www.kriminalpraevention.de/einbruchschutz/finanzanreize.html veröffentlicht.
Das Gespräch führte Thessa Wolf