Dacheindeckung: Formate und Techniken im Überblick
Sowohl die Formate der Bedachungselemente, als auch die Dachneigung müssen konstruktiven Vorgaben folgen.
Dacheindeckung und Dachneigung bestimmen das Erscheinungsbild von Gebäuden maßgeblich. So sollten bei der Wahl der Dacheindeckung immer auch architektonische Grundsätze und ortsübliche Bauweisen berücksichtigt werden. Darüber hinaus müssen der Dachaufbau und die Eindeckung aufeinander abgestimmt werden.
Dacheindeckung in Groß- und Kleinformaten
Dacheindeckungen werden in klein- und großformatige Bedachungselemente eingeteilt. Zu den kleinformatigen Elementen zählen unter anderem Biberschwanzziegel und Schieferplatten; Pfannen, Falzziegel und diverse Platten gehören zu den großformatigen Elementen.
Kleinformatige Bedachungselemente können flexibel eingesetzt werden, sodass sich auch komplizierte Dachformen wie Gauben, Kehlen und Dacheinschnitte ästhetisch ausbilden lassen. Dagegen eignen sich die kostengünstigeren großformatigen Elemente zur Eindeckung größerer einfacher Dachflächen.
Verlegetechniken in Abhängigkeit von der Dachneigung
Je nach Material der Dacheindeckung und Eindeckungsart müssen die Dachflächen eine gewisse Mindestneigung aufweisen.
Werden Dachziegel verwendet, können folgende Verfahren angewendet werden: Biberschwanzdeckung, Mönch-Nonnen-Deckung, Flachdachpfannen- oder Hohlpfannendachdeckung sowie Krempziegel-, Falzziegel-, Strangfalzziegel- oder Verschiebeziegeldeckung.
Bei der Biberschwanz-Doppel- und Biberschwanz-Kronendeckung sowie bei der Falzziegel- und Verschiebeziegeldeckung müssen die Dachflächen eine Mindestneigung von 30 Grad aufweisen. Bei der Hohlpfannen-, Krempziegel- und Strangfalzziegeldeckung ist eine Mindestneigung von 35 Grad vorgeschrieben und bei der Biberschwanz-Einfachdeckung mit Spließen und der Mönch-Nonnen-Ziegeldeckung muss die Dachneigung sogar 40 Grad betragen. Dagegen setzt die Flachdachpfannendeckung lediglich eine Neigung von 22 Grad voraus.
Neben Dachziegeln können auch Dachsteine aus hochwertigem Beton zur Eindeckung geneigter Dächer verwendet werden. Unterschieden wird hier zwischen profilierten und nicht profilierten Dachsteinen.
Profilierte Steine werden als Frankfurter-, Harzer-, Römer- oder Donau-Pfanne sowie als Doppel-S verarbeitet. Die Mindestdachneigung beträgt hier 22 Grad. Eindeckverfahren für nicht profilierte Dachsteine sind Tegalit und Braasbiber, wobei die Dachneigung mindestens 25 Grad betragen muss, wenn Tegalit zum Einsatz kommt, und 30 Grad, wenn die Braasbibertechnik angewendet werden soll.
Auch natürliche und künstliche Schieferplatten können auf unterschiedliche Weise verarbeitet werden. Hier gilt: Je größer die Schieferplatte ist, desto flacher darf die Dachneigung sein. Wird nach altdeutscher Deckung, deutscher Schuppenschablonendeckung oder Rechteckschablonendeckung eingedeckt, so muss die Dachneigung mindestens 22 Grad betragen. Bei Schablonendeckung sind sogar 30 Grad vorgeschrieben.