Buntes Miteinander
Wo bekommt man die besten Tipps zum Gärtnern? Natürlich von einem passionierten Liebhaber des Grünen. Unter diese dürfte Christa Weinrich
in jedem Fall zählen.
Die Gartenbauingenieurin lebt und arbeitet in der Benediktinerinnen-Abtei "Zur Heiligen Maria" in Fulda. Schon lange bevor es zum Trend wurde hatten die Schwestern auf naturnahen Anbau umgestellt - und blicken mittlerweile auf eine mehr als 60-jährige Mischkulturpraxis zurück. Die Natur sei die Lehrmeisterin, sagt Christa Weinrich. "Durch Kompostbereitung versuchen wir, den Kreislauf Boden-Pflanze-Boden zu schließen, und durch Bodenbedeckung und schonende Bearbeitung schützen wir den Boden vor Erosion und Austrocknung." Gemeinsam mit Jutta Langheineken gibt Christa Weinrich die Geheimnisse dieses erfolgreichen Gärtnerns im Buch "Schwester Christas Mischkultur", erschienen im Verlag Eugen Ulmer, weiter. Beetkombinationen, die sich im Klostergarten bewährt haben, finden sich darin genauso wie der Hinweis auf Pflanzen, die sich gegenseitig in ihrem Wachstum hemmen. Bereichert wird das Praxiswissen durch Einblicke in andere Mischkulturgärten: Schlossherrin Viktoria Freifrau von dem Busche gewährt Einblicke in Deutschlands größten Küchengarten, Margarete Langerhorst stellt ihren Selbstversorgergarten vor und die Fernsehgärtnerin und Pflanzenbotschafterin Heike Boomgaarden erzählt, warum für sie Blumen im Nutzgarten unverzichtbar sind. Inspiration für den eigenen Garten liefern die stimmungsvollen Fotos, gezeichnete Pflanzpläne erleichtern das eigene Anlegen von Mischkulturbeeten.
Ein Beispiel: Auf einer Wiese wird der Boden durch einen dichten Teppich grüner Halme, im Wald durch das jährlich herunterfallende Laub vor direkter Sonneneinstrahlung geschützt. "Wie wichtig diese Schattengarde ist, hat man in letzter Zeit in der Landwirtschaft wieder neu entdeckt", so die Autorinnen. "Im Gemüsegarten kann zwischen Pfanzen wie den Dicken Bohnen, die lang und hoch wachsen, deren Blätter jedoch nicht breit genug sind, die Sonne ungehindert einstrahlen." Sei der Boden unbedeckt, trockne er schnell aus und bekomme Risse. Pflanzen wachsen dann schlechter und sind dementsprechend anfälliger für Schädlinge und Krankheiten. Wer jedoch zwischen die Reihen der Dicken Bohnen Spinat oder Melde sät, bekommt quasi Mini-Sonnenschirme. Der Boden bleibt gleichmäßig feucht und wird bei Platzregen weder weggeschwemmt, noch verschlämmt er. Ach ja: Der Gärtner kann schließlich außer der Hauptkultur, also den Dicken Bohnen, auch noch Spinat und Melde ernten.
Schwester Christas Mischkultur. Im Einklang mit der Naturgärtnern
(Jutta Langheineken und Christa Weinrich)
ISBN 978-3-8001-1274-6
24,90 Euro, Verlag Eugen Ulmer
Gut gestreut
Mitte Januar war er plötzlich da, der Schnee. Die meisten haben sich darüber gefreut. Aber nicht alle finden die weiße Pracht schön, vor allem wenn sie, festgefahren oder festgetreten, für glatte Straßen oder Fußwege sorgt. Verkehrssicherheit nennt sich das Zauberwort, welches dann auch Grundstückseigentümer zu interessieren hat. Denn diese haften für die Sicherheit des Weges an ihrem Land. Die Pflicht zur Schneeräumung beginnt in der Regel um 7 Uhr an Werktagen, um 8 Uhr an Sonn- und Feiertagen und endet jeweils um 20 Uhr. Die gesetzliche Räum- und Streupflicht gilt ganztägig - deshalb: Schneit es den ganzen Tag, reicht einmal Schneeschippen nicht aus. Übrigens: Das BGB sieht in dieser Sache eine zivilrechtliche Haftung vor. Das heißt, wer seine Wege nicht von Schnee und Eis befreit und damit schuldhaft Stürze von Fußgängern in Kauf nimmt, haftet für die Folgen der resultierenden Unfälle. Als Streumittel werden meist Sand oder Granulat verwendet, früher kam auch häufiger Asche zum Einsatz. Als umstritten gelten Auftausalze. Diese sind zwar sehr effektiv, können aber zu Schäden an Kraftfahrzeugen führen und Reizungen an den Pfoten und Augen von Tieren verursachen.